Berauscht von der Macht des Geldes, hatte er ihm anvertraute Finanzen für eigenmächtige Spekulationen unterschlagen. Ein jäher Absturz aus den Höhen der Finanzwelt brachte ihn auf Jahre ins Gefängnis. Nun bewohnt er einsam den oberen Stock der Familienvilla, ohne Kontakt selbst zu seiner Frau Gunhild (Susanne Bredehöft), die verbittert im unteren Geschoss lebt. Da taucht nach vielen Jahren Ella (Anke Zillich) wieder auf, Borkmans frühere Geliebte und Zwillingsschwester seiner Frau. Für die Karriere hatte der aufstrebende Bankier einst Gunhild vorgezogen – als nun Ella ihren Neffen Erhart (Arne Lenk), den sie aufgezogen hat, zu sich holen will, kommt es zur Wiederbegegnung der beiden, und die Verlassene erfährt die wahren Gründe für Borkmans Treuebruch ...
Es inszeniert Maaike van Langen, die an der Hochschule für Regie in Amsterdam studiert hat. Seit ihrem Abschluss 1997 arbeitet sie als freie Regisseurin; sie war Hausregisseurin am Nationaltheater Den Haag und bei der Theatercompagnie Amsterdam. Aufmerksamkeit erregte sie schon während des Studiums durch eine Zirkusregie, später besonders durch niederländische Erstaufführungen zeitgenössischer Dramatik, wie BASH (Neil LaBute) und BLACKBIRD (David Harrower). Ihre Inszenierung von O’Neills LONG DAY’S JOURNEY INTO NIGHT (NT Den Haag) ist im Augenblick in den Niederlanden zu sehen; JOHN GABRIEL BORKMAN ist ihre erste Regiearbeit in Deutschland.