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"Joseph Süss", Oper von Detlef Glanert - Theater Erfurt - und Begleitprogramm

Premiere: Sa, 22.März 2014, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Am 12. März 1737 stirbt unerwartet der prunksüchtige, bei den Landständen äußerst unbeliebte Herzog Karl Alexander von Württemberg. Sein Finanzrat Joseph Süß Oppenheimer, einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Zeit, hatte es verstanden, mit einer ebenso geschickten wie rücksichtslosen Geld- und Steuerpolitik die maroden Staatsfinanzen zu sanieren und damit den aufwendigen Lebensstil seines Landesherrn zu ermöglichen.

Unmittelbar nach dessen Tod wird Oppenheimer unter Arrest gestellt und nach einem beispiellosen Schauprozess zum Tode verurteilt. In der Oper erlebt Joseph Süß in alptraumhaften Visionen die letzten Stunden seines Lebens – vom Aufstieg zum mächtigen Finanzrat am Hof Herzog Karl Alexanders über den Tod seiner Tochter Naemi bis hin zum Todesurteil als Folge des von ihm angezettelten Staatsstreiches.

 

Die historische Figur des Joseph Süß Oppenheimer war bereits im 19. Jahrhundert Gegenstand literarischer Interpretationen, im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dann vor allem Projektionsfläche eines unverhohlenen Antisemitismus‘.

 

Weltruhm erlangte die Darstellung der Ereignisse um Oppenheimer in Lion Feuchtwangers 1925 erschienenem Roman Jud Süß. Feuchtwanger fügte den historischen Ereignissen frei erfundene Episoden und Figuren hinzu, darunter Oppenheimers Tochter Naemi, die sich den Zudringlichkeiten des Herzogs nur durch Selbstmord zu entziehen vermag. Detlev Glanerts 1999 uraufgeführte Oper erlebte 2012 am Staatstheater am Gärtnerplatz in München eine Neuinszenierung durch Regisseur Guy Montavon und Ausstatter Peter Sykora.

 

Oper in dreizehn Szenen von Detlev Glanert

Text von Werner Fritsch und Uta Ackermann

UA Bremen 1999

In deutscher Sprache mit Übertiteln

 

Samuel Bächli (Musikalische Leitung)

Guy Montavon (Inszenierung)

Ferdinand Hofmann (Szenische Einstudierung)

Peter Sykora (Ausstattung)

Norman Heinrich (Übertragung der Ausstattung)

Stefan Winkler (Licht)

Andreas Ketelhut (Chor)

Dr. Berthold Warnecke (Dramaturgie)

 

Máté Sólyom-Nagy (Joseph Süß Oppenheimer)

Stephen Bronk (Herzog)

Henriette Gödde (Naemi)

Robert Wörle * , Mark Bowman-Hester (Weissensee)

Jan Rouwen Hendriks (Magus)

Marisca Mulder (Magdalene)

Julia Neumann (Graziella)

Mark Pohl (Henker)

 

Weitere Aufführungen: So, 30.03. l Sa, 05.04. l Fr, 02.05. l So, 11.05. l Fr, 16.05. l So, 01.06.l Mi, 04.06. l Sa, 21.06.2014

Kurzeinführung jeweils 30 Min. vor Beginn der Vorstellung

 

Koproduktion mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München und dem Theater Münster

 

*****

 

Begleitprogramm:

Bewundert-Gehasst-Verfemt: Annäherungen an Joseph Süss Oppenheimer

 

Im Zusammenhang mit Detlev Glanerts Oper Joseph Süß veranstaltet das Theater Erfurt in Kooperation mit der Kleinen Synagoge Erfurt eine Vortragsreihe über Leben und Persönlichkeit des Joseph Süß Oppenheimer und die Rezeption durch die Nachwelt.

 

So, 09.03.2014, 11 Uhr, Theater Erfurt, Großes Haus

Werkeinführung zur Oper Joseph Süß

 

Mi, 12.03.2014, 19 Uhr, Kleine Synagoge

Hofjuden – Lieferanten der Fürsten und Instrumente

absolutistischer Macht

Vortrag von Dr. Reiner Praß, Universität Erfurt

 

Fr, 14.03.2014, 19 Uhr, Kleine Synagoge

Filmvorführung Jud Süß (1940, Regie: Veit Harlan)

mit Einführung von Dr. Michael Grisko

Begrenzte Platzkapazität! Anmeldung erforderlich,

Di – So, 11 – 18 Uhr, unter 0361 655 16 61

 

Sa, 15.03.2014, 19 Uhr, Kleine Synagoge

Joseph Süß Oppenheimer – genannt „ Jud Süß“.

Annäherung an die historische Figur

Vortrag von Dr. Gudrun Emberger, Freie Universität Berlin

 

So, 16.03.2014, 18 Uhr, Theater Erfurt – Studio

Das singende Haupt des Orpheus –

Die Arbeit am Libretto zu Joseph Süß

Vortrag zur Oper mit den Librettisten Uta Ackermann und Werner Fritsch

 

Mo, 17.03.2014, 18 Uhr, Theaterrestaurant 1894

Künstlergespräch mit Robert Wörle, Sänger

 

Di, 18.03.2014, 18.30 Uhr, Theater Erfurt, Großes Haus

„Rang frei!“

Probenbesuch mit Einführung zur Oper Joseph Süß

 

Sa, 22.03.2014, 19.30 Uhr, Theater Erfurt

Premiere der Oper Joseph Süß,

19 Uhr Kurzeinführung mit Komponist Detlev Glanert

 

Der Eintritt für alle Veranstaltungen mit Ausnahme der Opernvorstellungen ist frei.

Operntickets ab 19 Euro.

 

Extras:

* Bei Vorlage einer Eintrittskarte für Joseph Süß erhalten Sie an der Theaterkasse einen Gutschein für eine Führung durch die Kleine Synagoge und die Mikwe Erfurt.

Termine: 17. Mai, 16 Uhr und 16. Juni 2014, 11 Uhr

(max. 25 Teilnehmer pro Termin)

* Bei Vorlage einer Eintrittskarte für die Alte Synagoge Erfurt erhalten Sie einen Preisnachlass von 20 % auf alle Tickets zur Oper Joseph Süß.

 

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