Ein schwieriges Thema wird hier leicht, ehrlich und humorvoll erzählt. Die Geschichte einer merkwürdigen Freundschaft findet poetische Antworten auf Fragen, zu denen viel zu oft geschwiegen wird.
Herrlich ist es, im frühen Morgennebel auf dem Wasser des kühlen Sees zu schwimmen. Die Ente gründelt, watschelt und schwimmt für ihr Leben gern. Wie jeden Morgen putzt sie ihr Gefieder und begrüßt den Tag, die Sonne und den Bach. Doch heute ist irgendetwas anders als sonst. Die Ente fühlt sich plötzlich bei allem, was sie tut verfolgt. "Schleichst Du hinter mir her?" fragt die Ente die merkwürdige Gestalt. "Schön, dass du mich endlich bemerkst", antwortet der Tod "Ich bin der Tod." Die Ente erschrickt, und das kann man ihr auch nicht übel nehmen. "Und jetzt kommst du mich holen?" "Ich bin schon in deiner Nähe, so lange du lebst, nur für den Fall." "Für den Fall?" fragte die Ente. "Na, falls dir etwas zustößt. Ein schlimmer Schnupfen, ein Unfall, man weiß nie."
Die Ente lernt den Tod kennen und es beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft. Die Ente möchte am liebsten noch ganz viel erleben, und der Tod hat es auch nicht eilig. Er kennt sie schon, seit sie ein Ei war. Und er bleibt bei ihr, bis zu ihrer letzten Stunde. Bis es soweit ist, haben die beiden noch viel Spaß miteinander. Und auch der erfahrene Tod kann von der lebensfrohen Ente noch viel lernen: Frühstücken zum Beispiel, Schwimmen oder Balztanzen.
In Wolf Erlbruchs ‚Ente, Tod und Tulpe‘ ist der Tod ein leichtfüßiger Begleiter, schon immer da, man merkt es nur nicht. Die poetische Geschichte bietet einfache Antworten auf die schwierigen Fragen, die irgendwann jedes Kind ganz unbefangen stellt. Die Fragen nach dem Tod: Was passiert, wenn man gestorben ist? Wie ist die Welt, wenn man selbst nicht mehr da ist? Muss man vor dem Tod Angst haben? Die zarte, einfühlsame Geschichte macht Kinder mit dem Thema Tod vertraut, regt Jung und Alt zu einem unbefangenen Umgang mit dem Thema an und macht Mut.
Der Illustrator und Kinderbuchautor Wolf Erlbruch wurde 1948 Wuppertal geboren. In den 1980er Jahren begann er, Kinderbücher zu illustrieren und später auch zu schreiben. Sein erstes Buch ‚Der Adler, der nicht fliegen wollte‘ erschien 1985. Seine Bücher befassen sich mit großen Themen wie der Schöpfung, dem Sinn des Lebens oder – wie in ‚Ente, Tod und Tulpe‘ – dem Tod. Durch diese starken Themen und die ausdrucksstarke Gestaltung sprechen seine Bilderbücher Kinder wie Erwachsene gleichsam an. Wolf Erlbruch studierte zunächst an der Folkwang Hochschule für Gestaltung in Essen und war seit 1974 als Illustrator in der Werbebranche international tätig. Erlbruch lehrte von 1990 bis 1997 als Professor für Illustration an der Fachhochschule Düsseldorf, von 1997 bis 2009 als Professor im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal und von 2009 bis 2011 als Professor für Illustration an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
Nora Dirisamers Theaterfassung setzt die poetischen Bilder in humorvolle, anrührende Spielszenen um. Manuel Moser inszeniert die Geschichte für Kinder ab 6 Jahren mit dem Ensemble des JTB.
Alle Vorstellungen dieses Stückes
finden im Kuppelsaal / Thalia im Metropol
Markt 24, 53111 Bonn statt.