Er verlangt von Horn die Leiche seines Bruders Nouofias. Den hat der nervenschwache Ingenieur Cal im Affekt erschossen. Wie Antigone kämpft Alboury für das letzte Menschenrecht: das Toten-Ritual. Er lässt sich weder von Geld, noch von Alkohol bestechen und besteht auf seiner Forderung. Die Situation eskaliert, als Cal die Leiche, die er in der Latrine „entsorgt“ hat, nicht mehr findet. Schließlich kommen Alboury und Léone sich näher.
Das 1981 in New York uraufgeführte Stück zeigt bildstark und politisch brisant die Konfrontation zweier Kulturen. „Afrika ist überall“ schrieb Koltès schon 1983 und beschrieb die Ursachen von Konflikten zwischen der ersten und der dritten Welt, deren Auswirkungen bis heute reichen. Am 15. April 1989 starb Koltès im Alter von 41 Jahren. Wir zeigen das Stück anlässlich seines 20. Todestages.
Inszenierung: Anna Katharina Winkler
Ausstattung: Markus Wagner
Es spielen: Nadine Ehrenreich, Nikolaos Eleftheriadis (a.G.), Ralph Hönicke, Stefan Wancura