Wie lässt sich über etwas sprechen, für das es keine Worte gibt? Und wie wahr sind überhaupt Worte, die niemand hört?
Kassandra heißt: Zeuge sein. Einen Krieg sehen und um Sprache ringen. Kassandra ist der Versuch, zu erklären, zu benennen und zu erfassen. Ihre Sehergabe ist ein Prinzip, die Welt wahrzunehmen. Wir alle sind Kassandra. Mit Sprache stellen wir eine Welt her, die wir greifen und erklären können, die uns glauben lässt, was wir sehen.
Die junge Regisseurin Ksenia Ravvina (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt) stützt sich in ihrer Inszenierung auf die Erzählung „Kassandra“ von Christa Wolf und eröffnet in einer eigenen Fassung, die in Zusammenarbeit mit ihren Dramaturginnen entstanden ist, heutige Perspektiven auf den Mythos. Die Produktion findet in Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie statt.
Drei Schauspieler und eine Tänzerin kreisen um eine Vorstellung von Kassandra und loten dabei die Grenzen von Sprache aus. Was passiert, wenn der Text zum Raum wird? Wo hören Worte auf, wo fangen Bilder an?
Ksenia Ravvina ist Regiestudentin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Hessischen Hochschulen und Theatern legt sie mit Kassandra.Sehen ihren ersten Theaterabend am Hessischen Staatstheater Wiesbaden vor. Zuvor inszenierte sie bereits in ihrer Heimatstadt St. Petersburg.
Inszenierung Ksenia Ravvina I Lichtdesign Jochen Göpfert I Kostüme Sabrina Leichle I Choreografie Kristina Veit I Dramaturgie Dagmar Borrmann, Larissa Bischoff
Mit: Franziska Werner, Rajko Geith, Benjamin Kiesewetter, Andrea Schuler
In Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie
Weitere Vorstellung: Sonntag, 20. Januar 2013 I 19.30 Uhr I Studio
Karten unter: 0611.132 325