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Komische Oper Berlin: "Die Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner

Premiere 26. September 2010, 17:00 Uhr

 

Sehr wichtig nehmen sie sich, die Meister aus Nürnberg, die neben ihrem Brotberuf das schöne Handwerk des Verseschmiedens nach guter alter Art pflegen.

Und überaus wichtig nehmen sie die althergebrachten, bei jeder Versammlung feierlich rezitierten Regeln, nach denen sie ihre Kunst ausüben. Schwer ist sie, lang, mühsam und bedeutungsvoll, die Laufbahn der Meistersinger, da kann nicht einfach einer daherkommen und glauben, ein Lied zustandezubringen, ohne dass er vorher die zahllosen Töne, Weisen, Silben, Maße und Gewichte gründlichst auswendig gelernt hat. Und dieser Herr von Stolzing, der nicht einmal ehrbarer Bürger, sondern verarmter Adliger ist, schon gar nicht. Daraus wird nichts und aus seiner Liebe zur Tochter des reichen Goldschmieds sowieso nicht! – Aber dann hat er den Mut und stellt sich auf die Festwiese und singt sein Lied, und das ist so voll Feuer der Jugend und voll Liebe zu seiner Eva und zur Kunst, dass die Meister, die eben doch Künstler sind und keine Verwalter, hingerissen die Regeln Regeln sein lassen und dem Feuerkopf zujubeln, der dann natürlich auch sein Mädchen heimführen darf.

 

Wagners erfundenes Nürnberg ist ein Ort der Kunst und der Künstler. Fast drohen sie in der Bewahrung der großen Tradi­tionen zu erstarren, aber zum Glück erkennen sie ihre Chance, als das Neue an die Tore pocht. Auch für die Meistersinger gilt also: Ihre Tradition ist fortwährende Erneuerung.

 

Wagners ebenso rührendes wie urkomisches Werk über die kunstbegeisterten Handwerker, ist ein Kammerspiel der verschwiegenen und nur halb bewussten Gedanken, der kleinen Gesten und großen Gefühle. »Nirgends ist das Werk so gut aufgehoben wie im repräsentativen und doch intimen Theatersaal der Komischen Oper Berlin«, so Andreas Homoki, Chefregisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin. Er inszeniert das Werk als subtiles Spiel, das die unausgesprochenen Nuancen und Hintergedanken der Dialoge fühl- und sichtbar macht.

 

Harry Kupfer hat das Werk Wagners erstmals am 3. Oktober 1981 an der Komischen Oper Berlin inszeniert. Ab 26. September 2010 wird die Neuproduktion von Chefregisseur Andreas Homoki und dem neuen Chefdirigenten, Patrick Lange, zu erleben sein. Tómas Tómasson, der in der Behrenstraße als Lear in Hans Neuenfels‘ Inszenierung von Aribert Reimans gleichnamiger Oper gefeiert wurde, übernimmt die Partie des Hans Sachs.

 

Text vom Komponisten

 

* Musikalische Leitung ... Patrick Lange

* Inszenierung ... Andreas Homoki

* Bühnenbild ... Frank Philipp Schlößmann

* Kostüme ... Christine Mayer

* Dramaturgie ... Werner Hintze

* Chöre ... Robert Heimann

* Licht ... Franck Evin

 

* Hans Sachs ... Tómas Tómasson

* Veit Pogner ... Dimitry Ivashchenko

* Kunz Vogelgesang ... Christoph Schröter

* Konrad Nachtigall ... Carsten Sabrowski

* Sixtus Beckmesser ... Tom Erik Lie

* Fritz Kothner ... Günter Papendell

* Balthasar Zorn ... Peter Renz

* Ulrich Eißlinger ... Stephan Spiewok

* Augustin Moser ... Thomas Scheler

* Hermann Ortel ... Karsten Küsters

* Hans Schwarz ... Hans-Peter Scheidegger

* Hans Foltz ... Hans-Martin Nau

* Walther von Stolzing ... Marco Jentzsch

* David ... Thomas Ebenstein

* Eva ... Ina Kringelborn

* Magdalene ... Karolina Gumos

* Ein Nachtwächter ... Jan Martinik

 

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