Sein zwischen 1863 und 1869 entstandenes episches Gemälde vereint einen Familien-, Historien- und Bildungsroman über Europa, den Menschen und die Welt. Über allem die Metaphysik des Titels, die stets mit dem GANZEN spielt. Mit Sein und Tod, mit der Geburt der europäischen Idee aus dem Geist der Unterwerfung, mit der Tragödie des Menschen und dessen Beziehungsunfähigkeit – und mit einer Welt ohne Gott. Zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Sebastian Hartmann und sein 14-köpfiges Ensemble erarbeiten sich Tolstois Werk gemeinsam. Sie durchmessen einen inhaltlichen und poetischen Raum, versuchen, eine gedankliche Quersumme zu bilden aus dieser so revolutionären, formal ausufernden Vorlage: KRIEG UND FRIEDEN, ohne Beginn und ohne Ende, ein Werk, das eine krude, Mitte des 19. Jahrhunderts absolut experimentelle Komposition aus Theorie, Fiktion, Erzählung und Dokument darstellt.
Uwe Bautz
Nach Lew Tolstoi, Übersetzung von Barbara Conrad
Bühnenfassung Sebastian Hartmann
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2012
mit Manolo Bertling, Susanne Böwe, Artemis Chalkidou, Manuel Harder, Matthias Hummitzsch, Janine Kreß, Guido Lambrecht, Heike Makatsch, Hagen Oechel, Linda Pöppel, Berndt Stübner, Birgit Unterweger, Cordelia Wege, Jana Zöll
Regie: Sebastian Hartmann
Bühne: Sebastian Hartmann/Tilo Baumgärtel
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Musik: Sascha Ring (APPARAT)
Licht: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Uwe Bautz