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Kurt Weill Woche in der Komischen Oper Berlin mit Premiere "Der Kuhhandel"

18. bis 24. Januar 2013. -----

Eine ganze Woche, randvoll mit Werken aus der Feder des deutsch-jüdisch-amerikanischen Komponisten Kurt Weill

Wer an Weill denkt, denkt an Brecht, an Die Dreigroschenoper, an Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Jazz-Einflüsse, chansonartige Lieder, Volksgesänge voll von scharfer Sozialkritik und politischem Idealismus scheinen wie ein »Soundtrack« der Weimarer Republik die innere Unruhe jener Jahre widerzuspiegeln. Aber Weills Œuvre umfasst weit mehr als die gemeinsam mit Brecht geschriebenen Werke, reicht von der Oper bis zum Musical, von der Sinfonie bis zum Requiem. Ob in Deutschland, Frankreich oder den USA – mit seiner kontrastreichen Musiksprache gelingt es Weill immer wieder, die musikalischen Einflüsse seiner Umgebung aufzusaugen und für sich fruchtbar zu machen. »Wäre er nach Indien eingewandert und nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika«, so der amerikanische Dichter Langston Hughes, »hätte er, wie ich fest glaube, wundervolle indische Musik geschrieben.«

Die vom Geist Ofenbachs inspirierte Operette Der Kuhhandel, die berühmte Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und die auf dem Weg ins amerikanische Exil entstandenen Sieben Todsünden werden umrahmt von zwei Konzerten und gekrönt von zwei außergewöhnlichen Weill-Interpretinnen: von der Grande Dame des deutschen Schauspiels Gisela May und von Weltstar Ute Lemper. Für Last Tango in Berlin kommt die weltweit gefeierte Musical-Sängerin Ute Lemper aus ihrer Wahlheimat New York nach Berlin und präsentiert mit ihrem Pianisten Vana Gierig und dem Bandoneonisten Marcelo Jaime Nisinman Kurt-Weill-Klassiker, Tangos, Chansons und jiddische Lieder.

In der Kurt-Weill-Woche lässt sich die ganze Bandbreite von Weills Schaffen zumindest erahnen.

Programm

FR, 18. JANUAR 2013

Der Kuhhandel

Operette in zwei Akten

Konzertant

Libretto von Robert Vambery

Kurt Weills spritzige Operette über die Liebe in einer Bananenrepublik, eine Satire in bester Offenbach-Manier, schlummerte lange im Dornröschenschlaf, bis sie vor wenigen Jahren in einer bearbeiteten Fassung eine gefeierte Wiederauferstehung erlebte.

Im Mittelpunkt steht eine Kuh. Sie ist Augapfel und finanzielle Lebensversicherung von Juan und Juanita, die kurz vor ihrer Hochzeit stehen. Doch auf der idyllischen Karibikinsel, auf der sie leben, spitzt sich die politische Lage zu und macht die Hochzeitspläne des Paares zunichte: Ein Waffenhändler sät Zwietracht, um Geschäfte zu machen. Neue Steuern sollen die Aufrüstung finanzieren. Die Kuh muss verkauft werden…

Weills Operette über die Verflechtungen von großer Politik und privatem Leben entstand 1934 in Paris, vor seiner Flucht ins amerikanische Exil, und steht musikalisch in bester Operetten-Tradition: schmissige Gesangsnummern, wie man sie vom Komponisten der Dreigroschenoper nicht auf Anhieb erwarten würde.

Vortragsreihe zur Kurt-Weill-Woche (im Foyer):

18. Januar 2013 18:30 Uhr

»Seit Jahrzehnten verschüttet« — Warum ist Der Kuhhandel eine Operette? Vortrag von Dr. Renè Michaelsen (Universität Köln)

22. Januar 2013 18:30 Uhr

»Zarteste Versuchungen: die Kuh, das Kapital und der Geist Montmartres« –Kurt Weill und Der Kuhhandel Einführungsvortrag von Pavel Jiracek

SA, 19. JANUAR 2013

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

SA, 19. JANUAR 2013

Weill ! Nachtkonzert mit Kammermusik von Kurt Weill

SO, 20. JANUAR 2013

Last Tango in Berlin Konzert mit Ute Lemper

MO, 21. JANUAR 2013

Sieben Songs/Die sieben Todsünden

DI, 22. JANUAR 2013

Der Kuhhandel

MI, 23. JANUAR 2013

Sieben Songs/Die sieben Todsünden

DO, 24. JANUAR 2013

Konzert zur Kurt-Weill-Woche

www.komische-oper-berlin.de

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