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Land fördert freie Theaterprojekte im deutschen Südwesten mit € 490.000

21. Dezember 2012. ----- 41 freie Theater-, Tanz- und Performance-Gruppen aus Baden-Württemberg sowie sieben regionale Festivals erhalten Fördergelder in Höhe von insgesamt € 490.000. Dies hat eine unabhängige Experten-Jury zur Vergabe der Fördermittel des Landes Baden-Württemberg entschieden, die vom Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. (LaFT) berufen wurde.

Die geförderten Projekte werden überwiegend in der ersten Jahreshälfte 2013 realisiert. In ihren Themen, Formensprachen und ihrer Ausrichtung reichen sie von Theater für die Allerkleinsten, Figuren- und Objekttheater über Schauspiel- und Tanzproduktionen bis hin zu experimentellen Performances, Theater an ungewöhnlichen Spielorten, inszenierten Stadtführungen und Musiktheater-Produktionen. Neben zahlreichen Projekten in den Ballungsräumen Stuttgart, Freiburg und Mannheim wurden auch Vorhaben in Tübingen, Ulm, Lörrach und im ländlichen Raum unterstützt.

Für die freie Projektförderung standen Mittel in Höhe von € 370.000 zur Verfügung, für die regionalen Festivals und die Konzeptionsförderung jeweils € 60.000. Eingereicht worden waren 92 Projekte – das Gesamtvolumen der Anträge belief sich auf € 1.030.000. Zu den freien Gruppen und Künstlern, die einen Zuschlag erhielten, gehören unter anderem die Choreographen Katja Erdmann-Rajski und Fabian Chyle aus Stuttgart sowie Chris Ziegler aus Karlsruhe, das theater tempus fugit aus Lörrach, das Theater an der Donau in Ulm, der Mannheimer Dramaturg und Kurator Jan-Philipp Possmann, Nicki Liszta / backsteinhaus productions aus Stuttgart, das Figurentheater Anne-Kathrin Klatt aus Tübingen und der Freiburger Choreograf Thomas Schneider.

Die Festivalzuschüsse in Höhe von € 60.000 gingen an sieben regionale Festivals, darunter die 25. Ausgabe der Gernsbacher Puppentheaterwoche, Freier Tanz im Delta IV in Mannheim oder das Internationale Tanzfestival im Tempel Karlsruhe. In diesem Betrag enthalten ist eine Regelförderung des Landes für das Festival Wunder der Prärie in Mannheim.

Die Konzeptionsförderung des Landes in Höhe von jeweils € 30.000 pro Jahr über einen Produktionszeitraum von drei Jahren ermöglicht freien Gruppen, kontinuierlich zu arbeiten und so längerfristige künstlerische Konzepte umzusetzen. Bei der aktuellen Vergaberunde entschied sich die Experten-Jury für die Young Opera Company / Klaus Simon aus Freiburg und das O-Team / Markus Nießner aus Stuttgart.

Die künstlerische und thematische Vielfalt der beantragten und geförderten Projekte war bemerkenswert und unterstreicht die Vitalität der freien Theaterszene im Südwesten. In vielen ländlichen Regionen stellen freie Produktionen oft die einzigen Kulturangebote dar. Insgesamt investiert das Land in die Förderung seiner freien Szene 1,46 Millionen Euro, sowohl für einzelne künstlerische Vorhaben als auch für Projekte der Kulturellen Bildung. Die Landesmittel decken durchschnittlich die Hälfte der Produktionskosten und müssen daher durch Zuwendungen der Kommunen und anderer Institutionen ergänzt werden. Trotz der Förderung arbeiten freie Theatermacher häufig unter prekären Bedingungen.

Die Jury begrüßt ausdrücklich das Engagement der Landesregierung bei der Förderung freier Theater- und Tanzgruppen. Sie fordert das Land und die Kommunen aber dazu auf, weiter an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Freien zu arbeiten und insbesondere die für professionelles Arbeiten dringend benötigten Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen – also professionelle Aufführungsstätten sowie Proben- und Arbeitsräume.

In ihrer nächsten Sitzung im Juni 2013 entscheidet die Jury über Anträge für künstlerische Projekte sowie für Vorhaben im Bereich der Kulturellen Bildung, die in der zweiten Jahreshälfte 2013 realisiert werden sollen. Antragsschluss ist der 15. Mai 2013. Antragsformulare und weitere Informationen gibt es beim Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg unter www.laftbw.de.

Der unabhängigen Jury gehörten an: Edgar Common (Kulturbüro Offenburg), Christian Holtzhauer (Staatstheater Stuttgart, Dramaturgische Gesellschaft), Dr. Waltraut Liebl-Kopitzki (Amt für Schule, Bildung und Wissenschaft, Konstanz), Kathrin Kramer (Kulturjournalistin, Freiburg), Bernd Mand (Kulturjournalist, Mannheim), Heidi Ossenberg (Kulturjournalistin, Freiburg), Melanie Suchy (Kulturjournalistin, Frankfurt/Main), Bernhard Hurm (Theater Lindenhof) und Britta Velhagen (Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe)

Mehr Informationen: www.laftbw.de

Ansprechpartner LaFT: Alexander Opitz, Geschäftsführer Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V., Tel. 07221-3999911

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