Auch die kleine Julie (Katharina Straßer) verliebt sich in ihn, sehr zum Missfallen der eifersüchtigen Muskat. Ein Streit eskaliert und endet mit der Entlassung Lilioms. Auch Julie verliert ihre Stelle. Im braven Familienleben angekommen, findet sich Liliom nicht zurecht. Er liebt Julie und dennoch - er ist unfähig, seine Gefühle zu zeigen, und schlägt sie. Als sie schwanger wird, verschärft sich die Situation, denn er braucht dringend Geld. Ein Freund überredet ihn zu einem Raubüberfall. Das Verbrechen scheitert jedoch kläglich, sein Komplize entkommt, Liliom wird gestellt und bringt sich um, ehe er verhaftet werden kann. Im Jenseits erhält Liliom eine zweite Chance, etwas Gutes für Julie und das gemeinsame Kind zu tun. Für einen Tag darf er zurück auf die Erde ...
Molnár siedelt seine Vorstadtlegende zwischen Märchen und Volksstück, zwischen Sozialdrama und Prater-Seligkeit an. Bei ihm schließt Brutalität Zärtlichkeit nicht aus und auch dem tiefsten Elend begegnet er mit Witz und Humor. Liliom wurde 1909 in Budapest wenig erfolgreich uraufgeführt. Erst in der Bearbeitung und Übersetzung von Alfred Polgar, der das Stück aus dem Budapester Stadtwäldchen in den Wiener Prater transferierte, begann 1913 dessen weltweiter Siegeszug. Liliom wurde mehrfach verfilmt (u.a. von Fritz Lang 1934) und diente Rodgers und Hammerstein als Vorlage für das Musical Carousel.
„Jeder hat schon einmal eine Schießbude im Stadtwäldchen gesehen. Erinnern Sie sich daran, wie kindisch, wie komisch alle Figuren darauf dargestellt sind? Der Jäger, der Trommler mit dem dicken Bauch, der Knödelschlucker, der Kavallerist. Arme, schlechte Schildermaler malen diese Figuren so, wie sie sich das Leben vorstellen. Ich wollte das Stück auch in solcher Weise schreiben. Mit den Gedankengängen eines armen Schaukelgesellen im Stadtwäldchen, mit seiner Fantasie und seiner Ungehobeltheit." (Franz Molnár)
Deutsch von Alfred Polgar
Fassung für das Volkstheater von Michael Schottenberg
Regie Michael Schottenberg
Bühne Hans Kudlich
Kostüme Erika Navas
mit Iris Graf, Larissa Hois, Claudia Sabitzer, Katharina Straßer, Brigitte Swoboda, Nanette Waidmann; Haymon Maria Buttinger, Wolf Dähne, Andy Hallwaxx, Thomas Kamper, Christoph F. Krutzler, Robert Palfrader, Heinz Petters, Günter Tolar, Günther Wiederschwinger
Weitere Termine: 08., 10., 11., 12., 14., 16., 18., 19., 24., 26., 30. März um 19.30 Uhr sowie 21. und 28. März um 15.00 Uhr
Kartentelefon: 01-52111-400
www.volkstheater.at
Für Schulklassen gibt es speziell zu unserer Produktion „Liliom“ eine Kooperation mit dem Österreichischen Theatermuseum. In Theaterworkshops setzen sich SchülerInnen mit Hilfe von dramapädagogischen Methoden mit den Figuren, dem Text und seinen unterschiedlichen Interpretationen auf der Bühne sowie seiner Relevanz für die Gegenwart auseinander.
Information & Anmeldung Mag. Karin Mörtl
Tel. 01 525 24 5310, karin.moertl@theatermuseum.at,
www.theatermuseum.at