Der amerikanische Marineleutnant Pinkerton lernt während eines Landurlaubs in Nagasaki die junge Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, kennen und geht mit ihr eine von seiner Seite aus jederzeit aufkündbare Ehe auf Zeit ein. Ihre hingebungsvolle Liebe, die sie für Pinkerton empfindet, bringt sie dazu, ihre Familie, Religion und sogar die eigene Identität aufzugeben. Bald darauf verläßt Pinkerton Japan. Cio-Cio-San gibt die Hoffnung, daß er eines Tages zu ihr zurückkehren wird, jedoch nie auf.
Jahre später kommt er mit seiner neuen, amerikanischen Frau wieder nach Japan. Cio-Cio-San erkennt, dass er ihre Liebe nur als kurzfristiges Vergnügen ausgenutzt hat, und als sie auch noch ihr gemeinsames Kind hergeben muß, sieht sie keinen anderen Ausweg mehr als den Tod.
In Puccinis Oper Madama Butterfly stehen sich zwei fremde Welten und zwei verschiedene Auffassungen von Liebe gegenüber, die letztlich unvereinbar sind. Auch musikalisch verbindet Puccini zarte Poesie mit atemberaubender Dramatik. Dabei bleibt er zwar dem typischen musikalischen Stil der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts verbunden, andererseits spiegeln die farbenreiche Instrumentation und das feinnervige Klangkolorit mit „exotischen“ Klängen auch das fremdartige Milieu musikalisch wider.
Inszenierung – Sabrina Hölzer
Studium der Musikwissenschaft, Philosophie, Pädagogik und Germanistik; Regieassistentin und Abendspielleiterin an verschiedenen deutschen Opernhäusern. Gastdozentin an der Hochschule der Künste Berlin und am Mozarteum Salzburg. Inszenierungen im In- und Ausland, u.a. an der Opéra National de Lyon mit dem von Claudio Abbado initiierten Jacob Lenz (Kooperation Berliner Philharmonisches Orchester und Hebbel Theater Berlin). Seit 1997 Inszenierungen für die Zeitgenössische Oper Berlin, über 15 experimentelle Projekte, die zahlreiche Auszeichnungen erhielten, darunter Adriana Hölzkys Tragödie, der leere Raum. 2004 Uraufführung des chinesisch-deutschen Musiktheaterprojekts Versuchung des Komponisten Qu Xia-song bei der Münchner Biennale. Ihre Produktion Seraphin, Versuch eines Theaters von Wolfgang Rihm erhielt eine Einladung zur diesjährigen Musik Biennale in Venedig.