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"Maria Stuart" von Friedrich Schiller im Staatstheater Wiesbaden

Premiere Samstag, 06. Januar 2007, 19.30 Uhr, Kleines Haus.

Zwei Frauen im Räderwerk der Macht, an dessen Hebeln sie selbst sitzen. Die eine, Elisabeth, ist Königin von England. Die andere, Maria, war Königin von Schottland und ist jetzt Elisabeths Gefangene.

Wegen Hochverrats an der englischen Krone soll sie hingerichtet werden. Elisabeth ist unentschlossen, obwohl sie weiß, dass sie die Rivalin aus dem Weg räumen muss, wenn ihre Macht nicht untergraben werden soll. Und Maria ist nicht untätig: sie setzt ihre Reize ein, um Männer für ihre Interessen zu instrumentalisieren.
Das Treffen der beiden Königinnen, von dem sich Maria Begnadigung erhofft, führt endgültig in die Katastrophe: als Maria von Elisabeth als Mörderin und Hure verhöhnt wird, nennt sie Elisabeth einen Bastard und sich selbst die einzig rechtmäßige Königin.
Maria, die Unterlegene, geht als Märtyrerin zum Schafott. Elisabeth, die Siegerin, bleibt als alternde Monarchin einsam zurück. Lord Leicester, der Maria liebte und auf den Elisabeth jetzt hofft, hat sich davon gemacht, zu Schiff nach Frankreich.

'Maria Stuart' gehört durch die Verquickung von Politik, Erotik und Religion und die Verbindung von 'großer Staatsaktion' mit einer handfesten Intrigen-Struktur zu den faszinierendsten und vielschichtigsten Stücken der Weltliteratur. Schon die historischen Fakten offenbaren ihre dramatische Potenz: Eine gesellschaftliche Umbruchsituation, in der sich England anschickt, zur wirtschaftlichen und strategischen Weltmacht zu werden. Zwei Frauen im inneren Kreis der Macht, die keine Skrupel kennen, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen geht - und die dennoch eben andererseits Menschen mit Sehnsüchten, Schwächen und Zweifeln sind. Goethe bemerkte vor der Uraufführung im Jahre 1800: 'Mich soll nur wundern, was das Publikum sagen wird, wenn die beiden Huren zusammenkommen und sich ihre Aventuren vorwerfen.' Ein Stoff, wie geschaffen für den Dramatiker Schiller, der sich vor 'Maria Stuart' bereits im 'Wallenstein' mit dem Verhältnis von Macht und Individuum auseinandergesetzt hatte.

Der als Opern- wie als Schauspielregisseur gleichermaßen renommierte Regisseur Dietrich Hilsdorf inszeniert 'Maria Stuart'. Hilsdorf arbeitete in jüngster Zeit u.a. in Frankfurt, Essen und Leipzig. In Wiesbaden werden sowohl seine Inszenierungen 'Die Katze auf dem heißen Blechdach', 'Ladies Night' wie seine szenische Deutung der Bachschen 'Johannes-Passion' von Publikum und Presse gefeiert.

Regie Dietrich Hilsdorf Bühne Haitger M. Böken Kostüme Renate Schmitzer Musik Ernst August Klötzke

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