Der Schweizer Schläpfer erhielt den Preis in der Kategorie "Bester Choreograph" für sein Ballett "Streichquartett" zu Musik von Witold Lutoslawski, das im Jahr 2005 im Programm XIX des ballettmainz im Mainzer Staatstheater uraufgeführt wurde. Das Werk wird von Dezember 2007 an im Repertoire III wieder auf der Bühne des Kleinen Hauses zu sehen sein. "Streichquartett" wurde im Juni 2006 auch ins Repertoire des Niederländischen Nationalballetts aufgenommen. Bei der Preisverleihung in Moskau hatte der Tänzer Bogdan Nicula, Compagniemitglied des ballettmainz, Ausschnitte aus dem Werk gezeigt. Zum besten Tänzer kürte die angesehene Jury den Solisten vom Ballett des Pariser Oper, Herve Moreau. Außerdem wurden Spitzentänzerinnen aus Russland und Frankreich ausgezeichnet - die Primaballerina Swetlana Lunkina vom Moskauer Bolschoi-Theater und Agnes Letestu vom Ballett der Pariser Oper.
Der von der International Dance Association ins Leben gerufene "Prix Benois de la Danse" wird seit 1991 jährlich in den Kategorien Choreographie, Tanz, Komposition und Bühnenbild verliehen. Die Jury aus Choreographen und Tänzern wechselt jährlich, ebenso der Ort der Preisverleihung. Der Preis gilt als höchste internationale Ehrung im Bereich des klassischen Tanzes. Der Name geht auf Alexander Benois zurück, der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als Maler und Dekorateur für die russischen Balletts gewirkt hatte. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der russisch-amerikanische Tänzer Michail Baryschnikow und der seit langem in Lausanne wirkende französische Choreograf Maurice Béjart.
Martin Schläpfer wurde in Altstätten (Schweiz) geboren. Ersten Ballettunterricht erhielt er von Marianne Fuchs in St. Gallen. 1977 gewann er den Schweizer Preis beim Prix de Lausanne und setzte sein Studium an der Royal Ballet School in London fort. Heinz Spoerli engagierte ihn 1978 in das Basler Ballett, wo er schnell zu einer der herausragendsten Tänzerpersönlichkeiten wurde. Besonders prägend für seine künstlerische und tanztechnische Entwicklung war der Ballettmeister Peter Appel. 1983 wechselte Schläpfer als Solist in das Royal Winnipeg Ballet nach Kanada. Ein Jahr später kehrte er zum Basler Ballett zurück. 1990 gründete er in Basel die Ballettschule Dance Place. 1994 übernahm er die Direktion des Berner Balletts. Seit 1999 leitet er als Direktor und Chefchoreograph das von ihm neu formierte ballettmainz, das in kurzer Zeit zu internationalem Ansehen gelangte und regelmäßig zu Gastspielen im In- und Ausland sowie zu internationalen Festivals eingeladen wird. Martin Schläpfer wurde 2002 mit dem Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Im September 2003 erhielt er den zum ersten Mal verliehenen Tanzpreis der Heinz Spoerli Foundation. Sein Ballett "Streichquartett" wurde im Juni 2006 ins Repertoire des Niederländischen Nationalballetts aufgenommen.