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"Mein Leben mir selbst" in Wien

Premiere: 25. Juni 2008, 20 Uhr im 3raum-Anatomietheater, Beatrixgasse 11

Eine Theaterproduktion von Cocon und dem jugend- und kulturhaus VZA

Frauen unterschiedlichster kultureller Herkunft erzählen von Zwängen und Traditionen patriarchaler Gesellschaften.

Zwangsheirat, Lotusfüße (traditionell gebundene und dadurch stark verformte Füße von Frauen in China) und andere „kulturspezifische Normalitäten“ werden bissig und humorvoll hinterfragt und als verbindende Elemente für Frauen weltweit beleuchtet.

Nach einer erfolgreichen Premiere im November 2007 wird das Theaterstück „Mein Leben mir selbst“ im Juni 2008 wieder aufgenommen. Der Zwang, der auf Frauen in patriarchalen Kulturen ausgeübt wird, steht im Mittelpunkt von „Mein Leben mir selbst“ und wird als Mittel zur Unterdrückung und Erhaltung von Normen und Wertvorstellungen von und über Frauen in der ganzen Welt hinterfragt. Die zentrale Frage des Stücks wird von der Regiesseurin Emel Heinreich nicht im Hinblick auf die Hierarchie von Mann zu Frau und die damit verbundene Ausübung von Zwängen gestellt, sondern lautet „Was tragen die

Frauen selbst zur Erhaltung der Gewalt gegen Frauen bei?“.

„Mein Leben mir selbst“ wurde von Emel Heinreich in Zusammenarbeit

mit dem Verein Cocon und dem jugend- und kulturhaus VZA im Herbst 2007 entwickelt. Um die Aktualität und Authentizität des Themas Zwang und Gewalt gegen Frauen im Stück spürbar zu machen, wurde das Stück ausschließlich mittels Improvisationen erarbeitet. Die Improvisationsarbeit basierte auf Gewalterlebnissen der beteiligten Schauspielerinnen und dokumentierten Fällen von Zwangsheirat und Gewalt aus aller Welt. Verstärkt wurde diese

Arbeit durch die Entscheidung, neben Profidarstellerinnen auch Laien als Schauspielerinnen in das Stück einzubinden. Die Laiendarstellerinnen sind durch ihren kulturellen Hintergrund unmittelbar mit dem Thema Zwangsheirat konfrontiert. Sie sind Multiplikatorinnen in ihrer Community und tragen dazu bei, mit diesem Theaterstück Menschen zu erreichen, die nicht ins Theater gehen. Das Klischee, daß Theater nur für bürgerliches, intellektuelles Publikum

interessant ist, wird somit ausgeräumt.

„Das Theater ist sicher kein Ort, um die Welt zu verändern, sondern in der Gegenwart Zeugen zu schaffen und das allein ist schon eine Form von Widerstand.“

Weitere Aufführungen:

27. Juni 2008, 20 Uhr

28. Juni 2008, 20 Uhr

Ort: 3raum-Anatomietheater, Beatrixgasse 11, 1030 Wien

Weitere Informationen unter www.cocon-kultur.com

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