Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
MEINE EVANGELIEN | Eric-Emmanuel Schmitt in MünsterMEINE EVANGELIEN | Eric-Emmanuel Schmitt in MünsterMEINE EVANGELIEN |...

MEINE EVANGELIEN | Eric-Emmanuel Schmitt in Münster

Premiere A | Donnerstag, 22.2. | 20 Uhr

Premiere B | Samstag, 24.2. | 20 Uhr

im Wolfgang Borchert Theater.

SchmittsMEINE EVANGELIEN besteht aus zwei Stücken: DIE NACHT DER ÖLBÄUME zeigt die letzte Stunde Jesu vor seiner Verhaftung im Garten Gethsemane. Es ist der bewegende Monolog eines Menschen, der weiß, daß er morgen sterben wird. Wußte Jeschua von Beginn an, daß er Gottes Sohn ist? Oder hat er es erst nach und nach entdeckt? Bei Schmitt ist er ein Mann, der zweifelt, der niemals mit "Ja" antwortet, wenn man ihn fragt, ob er der Messias sei. Doch nach und nach akzeptiert er seine Bestimmung, entschließt sich, seine Rolle zu spielen, sein Schicksal zu erfüllen und sagt zu Judas: "Jehuda, ich weiß nicht, wer ich bin. Ich weiß nur, daß etwas Größeres, als ich es bin, in mir ist. Ich nehme die Wette an, daß ich tatsächlich Der Sohn bin ... Denn wenn ich verliere, verliere ich nichts. Aber wenn ich gewinne, gewinne ich alles."

 
Drei Tage später spielt DAS PILATUS-EVANGELIUM. Jesus' Leichnam ist verschwunden, er soll auferstanden sein. Pilatus wittert die Gefahr einer Legendenbildung. Dies muß er als römischer Statthalter mit allen Mitteln verhindern und sucht gemeinsam mit seinem Sekretär Sextus fieberhaft nach dem Leichnam, untersucht alle Spuren, um den Gerüchten ein Ende zu setzen. Die kriminalistische Untersuchung von Pilatus verändert sich, sie wird zu einem Kampf des Verstandes gegen das Übernatürliche. Je mehr seine Untersuchungen fortschreiten, desto dichter wird das Mysterium. Die Ratio steht schließlich nackt und zitternd vor dem Unbegreifbaren. Vor jeder neuen Frage erarbeitet er eine neue Hypothese, überprüft, ob sie stimmt, ob sie ausreichende Erklärungen liefert, testet sie bis zum Ende. Bis er, kraft- und atemlos, erkennen muß, daß etwas im "Fall Jesus" seine geistigen Fähigkeiten übersteigt.

Zanger entdeckte 1997 Eric-Emmanuel Schmitt für Köln. Bisher inszenierte er fünf Stücke des französischen Theaterstars. Seine Schmitt-Inszenierungen sahen in Köln ca. 42.500 Zuschauer in 497 Vorstellungen. Zanger hatte in Köln die Deutschsprachige Erstaufführung inszeniert, die Münstersche Zeitung sprach von einer regielichen "Meisterleistung". Nach seinem Kölner Konzept inszeniert der WBT-Chef in identischer Besetzung das Doppelprojekt zur Fastenzeit nun in Münster noch einmal.

Regie | Meinhard Zanger
Ausstattung | Petra Buchholz
Komposition | Wolfgang Florey

Mitwirkende | Bernd Reheuser [Jeschua / Sextus] | Josef Tratnik [Pilatus]

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FRAGE NACH DEN LETZTEN DINGEN -- "Parsifal" von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen

Das Zauberweib Kundry steht in jedem Fall im Mittelpunkt von Jay Scheibs Inszenierung. Es ist auch eine Vorstellung der Hexe aus männlicher Perspektive. Kundrys Erscheinung wandelt sich hier immer…

Von: ALEXANDER WALTHER

BEMERKENSWERTE PREMIERE -- Chor-Open-Air bei den Bayreuther Festspielen

Zum ersten Mal ist der Bayreuther Festspielchor unter der Leitung des neuen Dirigenten Thomas Eitler de Lint im Festspielpark aufgetreten. Das Konzert begann mit dem Choral aus Richard Wagners "Die…

Von: ALEXANDER WALTHER

IMPOSANTE TREPPENAUFGÄNGE UND SPÄRLICHES FEUER -- Richard Wagners "Walküre" bei den Bayreuther Festspielen

Der Regisseur Valentin Schwarz überträgt die Handlung der "Walküre" zwar in die heutige Zeit, es gelingt ihm jedoch, dank einer klugen Personenführung neues Licht ins Geschehen zu bringen. Der Raum…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche