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Meininger Theater: „Faust – der Tragödie erster und zweiter Teil“

von Johann Wolfgang von Goethe.

Premieren am

17. Mai 2007, um 19.30 Uhr – erster Teil

sowie am 18. Mai 2007, 18.00 Uhr – zweiter Teil.

Goethes Faust ist von kaum fassbarer Aktualität. Versucht man beide Teile der Tragödie als Einheit zu sehen und als solche auf die Bühne zu bringen, scheint die ganze katastrophische Situation, in der sich heute unsere Zivilisation befindet, bereits von Goethe vorausgesehen zu sein.

„Goethe gab seinem Unbehagen an der Moderne, das sich im Alter bis zur Bestürzung steigern konnte, in der Fausttragödie eine literarische Form. Seit der für Goethe traumatischen Erfahrung der Französischen Revolution geht dieses Unbehagen ein in die Arbeit an der Fausttragödie, man spürt es bereits im ersten Faustfragment von 1790.“ (Michael Jaeger).

Am Beginn des zweiteiligen Dramas steht ein Pakt mit dem Teufel. Faust will einen kurzen Moment des Glücks erleben. Und Mephisto soll ihm diesen Augenblick ermöglichen. Und so geht es für Faust an der Seite von Mephistopheles im Eiltempo zunächst durch die kleine, dann durch die große Welt. Immer auf der Suche nach dem ersehnten Glück, für das Faust sich dem Teufel ausliefern würde.

Der deutschen Misere zu entfliehen, wird der Schönheit Helenas nachgestrebt, die Faust schon im Zauberspiegel der Hexenküche (der zweiten Station seiner Reise) erblickt hat. „O Liebe, leihe mir den schnellsten deiner Flügel, und führe mich in ihr Gefild’!“ Nach der tragisch verlaufenen Begegnung mit Gretchen, das dem „himmlischen Bild“ aus dem Spiegel der Hexen nicht entsprechen konnte, wird die ideale Schönheit, die klassische Helena, auf wundersamen Wegen gesucht und gefunden. Aber auch diese Liaison endet tragisch und mit ihr die Einkehr in eine beruhigte Welt der Kultur. Stattdessen bleibt Faust der Einstieg in die Politik und in die Wirtschaft. Morbiden Staatssystemen verhilft er zu scheinbarem Wohlstand, sich selbst zu ungeheurem Reichtum. Mit der grausamen Gründlichkeit einer „ethnischen Säuberung“ werden die letzten uneigennützigen Menschen, Philemon und Baucis, in ihrer Hütte verbrannt – Fausts Aufbruch in die moderne Welt endet in der Barbarei …

Inszenierung: Ansgar Haag

Bühne: Bernd Dieter Müller

Kostüme: Annette Zepperitz

Musik: Jan Dvorak

Dramaturgie: Hans Nadolny, Gerda Binder

Mit: Mit: Rosemarie Blumenstein, Felicitas Breest, Dagmar Geppert, Friederike Pasch, Linda Sixt, Marianne Thielmann, Christine Zart; Reinhard Bock, Matthias Herold, Michael Jeske, Benjamin Krüger, Ulrich Kunze, Helge Lang, Max Reimann, Peer Roggendorf, Hans-Joachim Rodewald, Stefan Schael, Renatus Scheibe, Roman Weltzien

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