Es präsentiert 29 Aufführungen aus 22 Ländern Europas, darunter
Theaterstücke von international erfolgreichen Autoren wie Biljana
Srbljanovic (Serbien und Montenegro), Jaan Tätte (Estland) oder Mark
Ravenhill (Großbritannien) sowie Inszenierungen von so renommierten
Regisseuren wie Johan Simons (Der Asylsucher) und Árpád Schilling
(SCHWARZland). Darüber hinaus ist NEUE STÜCKE AUS EUROPA aber vor allem ein Sprungbrett für Dramatiker, Regisseure und Ensembles aus Europa, die es noch zu entdecken gilt.
Alle Inszenierungen werden in der Originalsprache gezeigt und simultan ins
Deutsche übersetzt. Die Mehrzahl der Produktionen ist zum ersten Mal in
Deutschland zu sehen.
Das Festival stützt sich in seiner Recherche auf ein einmaliges europaweites
Netzwerk: In jedem der 39 Länder übernimmt ein namhafter Dramatiker die Patenschaft für sein Land, schlägt der künstlerischen Leitung Manfred Beilharz, Tankred Dorst, Ursula Ehler sowie Markus Bothe neue Stücke vor und repräsentiert die eingeladenen Produktionen in Wiesbaden. Auch in diesem Jahr ist die Festivalleitung den Empfehlungen der Paten gefolgt und quer durch Europa gereist, um die Inszenierungen zu entdecken.
Wie auch bei früheren Ausgaben von NEUE STÜCKE AUS EUROPA kommen
verschiedene hochkarätige Aufführungen aus den Ländern Ex-Yugoslawiens:
Dejan Dukovskis Die andere Seite (Mazedonien), Andrej Skubic Fuzine Blues
(Slowenien) und Heuschrecken (Serbien und Montenegro). Gleichzeitig zeichnen
Produktionen aus Ungarn, Slowenien, Tschechien, Polen ein Bild von der
kulturellen Lebendigkeit Mitteleuropas – aber auch Europas Westen, Norden
und Osten ist mit Stücken aus Portugal, Finnland, Norwegen und Russland
präsent. Auf dem Festival sind Höhepunkte des Theaterschaffens aus
Nachbarländern Deutschlands vertreten, wie zum Beispiel Frankreich mit Joel
Pommerats Au monde – ein Autor und Regisseur, der im Zentrum des
diesjährigen Festivals von Avignon stehen wird.
Von Die Nymphen (Niederlande) von Peer Wittenbols über Emma Dantes
sizilianische Lebenswelten in Vita mia (Italien) bis hin zu János Tereys
Nibelungen-Wohnpark (Ungarn) reicht die ästhetische Bandbreite der
eingeladenen Produktionen.
Die Produktion Wir.Selbstidentifikation aus Weissrussland spiegelt die
angebliche Konfrontationssituation in diesem Land wieder.
Zum ersten Mal überhaupt bei NEUE STÜCKE AUS EUROPA ist Zypern vertreten;
zusammen mit je zwei Produktionen aus Griechenland und der Türkei entsteht
eine spannende Momentaufnahme über Themen und Formen des Theaters im
Südosten unseres Kontinents.
Darüber hinaus stehen zwei Premieren des Hessischen Staatstheaters auf dem Spielplan: Mit dem Ballett Keep Smiling erweckt Ben van Cauwenbergh die Kultfigur Charlie Chaplin zum Leben. Hermann Schmidt-Rahmer inszeniert Iwan S. Turgenjews selten gespielte Komödie Ein Monat auf dem Lande.
Das Festival bespielt nicht nur alle Bühnen des Staatstheaters (Großes Haus,
Kleines Haus, Studio und Wartburg), sondern erobert auch neue Räume wie den Malersaal, das „Weiße Haus“ sowie das ehemalige Polizeipräsidium in der
Wiesbadener Innenstadt. Im Festivalzelt im Park auf der Rückseite des
Theaters finden Lesungen, Symposien und Publikumsgespräche mit den
anwesenden Dramatikerinnen und Dramatikern und zahlreichen nationalen und internationalen Gästen statt. NEUE STÜCKE AUS EUROPA ist aber auch ein
Arbeits- und Werkstattfestival: Eine große Tradition hat das FORUM JUNGER
AUTOREN, ergänzt durch ein vom ITI durchgeführtes Übersetzerseminar und ein deutsch-französisches Dramaturgieseminar.
Das Festival wird finanziert aus Mitteln des Landes Hessen (500.000 €), der
Kulturstiftung des Bundes (250.000 €), der Stadt Wiesbaden (150.000 €), aus
Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung (35.000 €) sowie der
Europäischen Theaterkonvention. Hinzu kommt die Unterstützung von zahlreichen Sponsoren und Kulturinstituten. Der Gesamtetat von NEUE STÜCKE AUS EUROPA beläuft sich auf rund eine Million Euro.
KARTENVORVERKAUF TELEFON 0611. 132 325
FAX 0611. 132 367
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