Der Zürcher Regisseur und Schauspieler Andreas Herrmann übernimmt ab der Spielzeit 2007/08 als Leitender Regisseur die Sparte Schauspiel. Einen Eindruck von seinem Schaffen haben die LuzernerInnen unter anderem mit seiner «Atoll» Inszenierung, im ehemaligen Luzerner Schlachthof, erhalten – das neuste Stück von Gisela Widmer, mit welchem das Luzerner Theater äusserst erfolgreich in die aktuelle Spielzeit gestartet ist.
Peter Carp ist seit der Spielzeit 2004/05 als Schauspieldirektor am Luzerner Theater tätig und hat während dieser Zeit auch immer wieder selber Regie geführt. Den Schlussakzent wird er mit «Alkestis» setzen, wofür er die sizilianische Regisseurin Emma Dante gewinnen konnte. Damit setzt Carp sein künstlerisches Programm fort, namhafte ausländische und deutschsprachige Regisseure – Andriy Zholdak aus der Ukraine, Alejandro Tantanian aus Argentinen sowie Thomas Jonigk, Herbert Fritsch, Jürgen Kruse und Ueli Jäggi – ans Luzerner Theater zu holen. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sind Uraufführungen und neue Texte. So gehörten seine Erstaufführungen von «Babel» von Elfriede Jelinek und «Der letzte Gast» von Thomas Hürlimann zu den Schauspiel Höhepunkten. In der aktuellen Spielzeit wird er neben «Die Möwe» von Anton Tschechow auch «Der Jasmin» der jungen lettischen Autorin Inga Abele sowie im UG die szenische Uraufführung von Moritz Eggerts Liderzyklus «Wide unclasp» inszenieren. Bei seiner Arbeit am Luzerner Theater ist es ihm gelungen, Theatereinflüsse ausserhalb des deutschen Sprachraumes nach Luzern zu holen.
Als Nachfolger von Peter Carp übernimmt der in Zürich geborene Regisseur und Schauspieler Andreas Herrmann als leitender Regisseur die Sparte Schauspiel. Herrmann studierte nach der Matura zunächst drei Jahre Musik, bevor er in die Regieabteilung der Schauspiel-Akademie Zürich wechselte. Er arbeitete 15 Jahre als Schauspieler in festen Ensembles – am Städtebundtheater Biel-Solothurn, am Stadttheater Bern und am Staatstheater Mainz. Im Laufe dieser Zeit spielte er u.a. Rollen wie Andri aus Frisch´s «Andorra», Alex aus Burgess´ «Clockwork Orange», Edward den Zweiten aus Marlowe`s «Edward II», Robbespierre aus Büchners «Dantons Tod», Hamlet aus Shakespeares` «Hamlet», Raskolnikow aus Dostojewskis «Schuld und Sühne», Graf Wetter Strahl aus Kleists «Käthchen von Heilbronn». Dabei arbeitete er mit Regisseuren wie Friedo Solter, Gerd Heinz, Eva Diamantstein, Martin Meltke, Irmgard Lange und Valentin Jeker. Als Regisseur brachte er u.a. «Wie es euch gefällt» von William Shakespeare, «Die Präsidentinnen» von Werner Schwab, «Die Nacht singt ihre Lieder» von Jon Fosse und «Laufzeit.Brunstzeit» als deutsche Erstaufführung von Harry Virtanen auf die Bühne. Er lehrte an der Hochschule für Musik und Theater in Bern und an der Theaterwerkstatt in Mainz. Zudem war er Gründungsmitglied und künstlerischer Leiter des Zentrums für Kultur, Begegnung und Bildung «Kultur-Schloss-Rossla» in Sachsen-Anhalt. Am Luzerner Theater inszenierte Andreas Herrmann 2004 das Kinderstück «Das Rätsel der gestohlenen Stimmen» von Alan Ayckbourn und eröffnete die aktuelle Spielzeit mit der Uraufführung von Gisela Widmers Groteske «Atoll».
Unter Herrmanns Leitung soll die Zusammenarbeit mit den fest engagierten SchauspielerInnen am Luzerner Theater fortgesetzt und das Ensemble auf zwölf Mitglieder aufgestockt werden.