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Neuinszenierung von Goethes "Faust. Der Tragödie zweiter Teil" im Deutschen Nationaltheater Weimar

Premiere am 27.2.2016, 19.30 Uhr im Großen Haus. -----

Mit Goethes "Faust I" eröffnete Hasko Weber im September 2013 die erste Spielzeit seiner Intendanz am DNT Weimar. Bereits 68 Mal wurde die Inszenierung bisher gespielt. Nun kommt in seiner Regie auch der zweite Teil der Tragödie auf die Bühne.

Goethes "Faust II" gilt als Herausforderung für das Theater und sein Publikum. Der Dichter entfaltet darin eine Fülle an mythologischen, kultur- und zeitgeschichtlichen Bezügen, die in ihrer Gesamtheit auf der Bühne kaum darstellbar sind. 30 Jahre hat er an diesem monumentalen Textwerk gearbeitet, das zu einer poetischen, philosophischen und politischen Gesamtbetrachtung einer sich in Umwälzung befindlichen Welt gerät. In Fausts und Mephistos Reise "durch die große Welt" versuchte er dem Sturm der Veränderungen, der seit 1789 ganz Europa erfasst hatte, Gestalt zu geben. Goethe jagt seine beiden Protagonisten durch Vergangenheit, Zukunft und über Systeme hinweg.

Der nach dem Unbedingten strebende Gelehrte wird im Verlauf des Stücks ganz zum dem Diesseits verpflichteten Geschäftemacher und Verbrecher, der unumschränkte Macht- und Besitzansprüche erhebt. Immer mehr und immer ausschließlicher geht es um die Beherrschung der Welt und die Selbstermächtigung des Individuums. Das Mephistophelische ist dabei längst nicht mehr allein die von außen treibende Kraft, sondern wird zunehmend zum Teil von Faust. Blind für seinen eigenen Untergang, versteigt sich dieser am Ende in eine auch als Albtraum lesbare Vision einer Gesellschaft, die sich jederzeit in Bewegung befindet und sich ihre Freiheit täglich erobern muss.

Das Antipodenpaar Faust und Mephisto wird auch im zweiten Teil der Tragödie von Lutz Salzmann und Sebastian Kowski gespielt. In weiteren Rollen sind Simone Müller, Nora Quest, Nadja Robiné, Elke Wieditz, Anna Windmüller, Nahuel Häfliger, Fridolin Sandmeyer, Jonas Schlagowsky und Krunoslav Sebrek zu erleben.

Das Bühnenbild entwarf Oliver Helf, die Kostüme Camilla Daemen und die Videoprojektionen gestaltete Bahadir Hamdemir. Die Bühnenmusik aus elektronischen Klangbildern und Geräuschen komponierte Sven Helbig.

Weitere Vorstellungen: 5.3., 11.3., 28.3., 7.4.2016, sowie wieder in der Spielzeit 2016/17

Karten: 38,70 – 75,90 Euro (Premiere), 28,70 bis 65,90 Euro (Folgevorstellungen)

Im März kann man am 4. und 5.3. bzw. am 27. und 28.3. beide Teile der Tragödie jeweils an zwei aufeinanderfolgenden Abenden erleben. Das DNT bietet diese Vorstellungen zudem als Paket an, d.h. wer Karten für "Faust I" und "Faust II" kauft, erhält 20% Ermäßigung auf den Eintrittspreis.

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