Nikolai Rimsky-Korsakow wollte mit seiner Zarenbraut eine große tragische Oper vor einem realen geschichtlichen Hintergrund schreiben, ähnlich wie Mussorgsky mit »Boris Godunow«. Die damals wie heute umstrittene Gestalt von Zar Iwan Grosny (eigentlich »der Strenge«, zumeist aber mit »der Schreckliche« übersetzt) und seiner berüchtigten Geheimpolizei, der Opritschnina, hatte Rimsky-Korsakow bereits in seinem ersten Opernwerk Das Mädchen von Pskow von 1868 in den Mittelpunkt gestellt. Drei Jahrzehnte später nun komponierte er Zarskaja Newesta (Die Zarenbraut) – die neunte seiner insgesamt fünfzehn Opern – nach dem von ihm hochgeschätzten gleichnamigen Drama von Lew Mej, dessen Handlung und Figurenkonstellation er im Wesentlichen beibehielt.
Die historischen Ereignisse sind hier vor allem Folie für eine Geschichte um fehlgeleitete Liebe, Macht und ihren Missbrauch, für ein Intrigen- und Eifersuchtsdrama mit tödlichem Ausgang. Dabei besticht die Oper vor allem durch melodischen Reichtum, eine genaue Personenzeichnung und farbige Instrumentation. Musikalisch orientierte sich Rimsky-Korsakow weniger an Mussorgsky und den ästhetischen Prinzipien des »Mächtigen Häufleins«, sondern weit stärker an Michail Glinka, dem 1857 in Berlin verstorbenen Begründer der russischen Operntradition.
Bei diesem Spiel um Liebe, Macht, Eifersucht, Intrige und Verrat führt Dmitri Tcherniakov Regie, der an der Staatsoper bereits 2005 mit Inszenierungen von Modest Mussorgskis »Boris Godunow« und 2008 mit Sergej Prokofjews »Der Spieler« Publikum und Presse begeisterte.
Eine Koproduktion der Staatsoper Unter den Linden mit dem Teatro alla Scala di Milano
Musikalische Leitung
Daniel Barenboim
Inszenierung
Dmitri Tcherniakov
Dmitri Tcherniakov
Kostüme
Elena Zaytseva
Gleb Filshtinsky
Rustam Samedov
Dramaturgie
Detlef Giese
Sobakin
Anatoli Kotscherga
Marfa
Olga Peretyatko
Grjasnoj
Johannes Martin Kränzle
Maljuta-Skuratow
Tobias Schabel
Lykow
Pavel Černoch
Ljubascha
Anita Rachvelishvili
Bomelius
Stephan Rügamer
Saburowa
Anna Tomowa-Sintow
Dunjascha
Anna Lapkovskaja
Petrowna
Carola Höhn
Weitere Termine
08 | 13 | 19 | 25 OKT | 01 NOV 2013
Tickets erhalten Sie telefonisch unter 030 - 20 35 45 55, per E-Mail an tickets@staatsoper-berlin.de, online unter www.staatsoper-berlin.de oder an der Theaterkasse im Foyer des Schiller Theaters sowie an der Ticket-Box auf dem Bebelplatz (täglich 12-19 Uhr).