Kluge Pointen, Situationskomik, spannende Dramaturgie, interessante Figuren, eine gelungene Verknüpfung von brisanter Systemkritik und romantischer Liebesgeschichte.
Ort der Handlung ist ein Grandhotel in Paris. Ein Ölgemälde von Rembrandt ist der Grund, dass dort Russen verschiedenster Couleur aufeinander treffen. Der Rembrandt - im Besitz der russischen Emigrantin aristokratischen Ursprungs Tatjana - soll in die Sowjetunion zurück. Die Geheimdienstler Mamajew, Yakuskin, Bibinski sind beauftragt worden, der Fürstin das Bild abzunehmen. Doch deren französischer Mittelsmann Léon kümmert sich darum, dass die drei ihren Auftrag nicht erfüllen, indem er für jede Menge Ablenkung im Pariser Leben sorgt. Als Bild und Geheimdienstler zu lange ausbleiben, schickt der KGB die Sonderbeauftragte Ninotschka hinterher. Die Angst der drei Genusssüchtigen vor Sibirien ist alles andere als unbegründet … Doch Paris ist Paris und Ninotschka eine Frau – das russische Eis beginnt zu schmelzen. Die überzeugte Kommunistin entdeckt die Liebe …
Wie auch in Lengyels Mitte der 90-er Jahre bei Theater&Philharmonie gespielter Komödie „Noch ist Polen nicht verloren“ (1942 von Lubitsch unter dem Titel „Sein oder Nichtsein“ erfolgreich verfilmt) liegen in „Ninotschka“ Ernst und Komik gefährlich nah beieinander.
Für Theater&Philharmonie Thüringen inszeniert Torsten Bischof die Komödie des Ungarn Melchior Lengyel.
Nach Assistentenzeit und Regiedebut an den Münchner Kammerspielen unter Dieter Dorn arbeitet Torsten Bischof seit 1995 als freier Regisseur. Unter anderem inszenierte er am Nationaltheater Mannheim, dem Schauspiel Nürnberg, in Berlin und Augsburg. Von 2002 bis 2005 war er künstlerischer Leiter der Städtischen Bühnen in Osnabrück.
In den Rollen: Judith Mauthe (Ninotschka), Mechthild Scrobanita (Tatjana), Karin Kundt-Petters (Zimmerkellner/Krasnov), David Lukowczyk (Léon), Manuel Kressin (Yakuskin), Peter Prautsch (Mamajew), Matthias Ransberger (Bibinski).
Für Bühne und Kostüme zeichnet Achim Römer, für die Dramaturgie Anne-Sylvie König verantwortlich.
Geraer Premiere am 24. April Bühne am Park.