Währenddessen trifft Kasimir auf seinen alten Bekannten, den Merkl Franz, der auf dem Jahrmarkt seine ganz eigenen Geschäfte betreiben will. Im allgemeinen Trubel kreuzen sich die Wege von Kasimir und Karoline immer wieder. Dabei nähern sie sich an, kämpfen umeinander, missverstehen sich und verfehlen sich – jedes Mal aufs Neue, bis sie sich ganz verlieren.
„Eine Ballade von stiller Trauer, gemildert durch Humor, das heißt durch die Erkenntnis: Sterben müssen wir alle!“, schrieb Ödön von Horváth über sein 1932, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise uraufgeführtes Volksstück. Schonungslos zeigt er darin, wie der Verlust von Arbeit Menschen nicht nur materiell, sondern auch seelisch verkrüppelt, und entwirft dabei ein hoffnungslos-düsteres Bild von Liebe und Solidarität in Zeiten der Not.
Zum Regisseur
Dominic Friedel wurde 1980 in Ansbach geboren und studierte nach dem Abitur Theater- und Medienwissenschaft, Politikwissenschaft und Psychologie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Während seines Studiums wirkte er als Regisseur und Schauspieler an zahlreichen Theater- und Filmprojekten mit.
Von 2007 bis 2011 war Dominic Friedel fest als Regieassistent von Armin Petras am Maxim Gorki Theater Berlin engagiert und assistierte daneben auch u. a. Milan Peschel, Jan Bosse, Jorinde Dröse, Barbara Weber, Roger Vontobel, Nora Schlocker, Felicitas Brucker, Rainald Grebe, Nuran David Calis und Stefan Bachmann. In dieser Zeit entstanden verschiedene eigene Regiearbeiten, darunter „Das Echolot“ nach Walter Kempowski (2009), „Ernte“ von Claudia Grehn (Uraufführung 2010), „Das Provisorium“ nach Wolfgang Hilbig (2010) und „Heimat“ von Mario Salazar (Uraufführung 2011).
Mit dem Autor Philipp Löhle verbindet ihn eine längere Zusammenarbeit. Gemeinsam entwickelten sie am Maxim Gorki Theater Berlin das Format „Löhles Kommentar zur Wirklichkeit“, von dem zwischen 2008 und 2011 sieben Teile gezeigt wurden. Am Theater Bonn zeigte er drei Kurzstücke von Löhle „Big mitmache/ Herr Werber und die Litotes/ Afrokalypse“ (2013) und inszenierte am Nationaltheater Mannheim die deutsche Erstaufführung von „WIR SIND KEINE BARBAREN!“ (2014).
In den Spielzeiten 12.13 und 14.15 war Dominic Friedel als Hausregisseur am Nationaltheater Mannheim engagiert und inszenierte dort die Uraufführung von Martin Heckmanns „Einer und eine“ (2012), „Der Process“ nach Franz Kafka (2013) und den Doppelabend „Die Ehe der Maria Braun/ Draußen vor der Tür“ von Rainer W. Fassbinder/Wolfgang Borchert (2014).
Im Dezember 2014 fand „Seymour oder ich bin nur aus Versehen hier“ von Anne Lepper in der Regie von Dominic Friedel am Konzert Theater Bern als Schweizer Erstaufführung statt. Diese Inszenierung wurde sowohl zum Schweizer Theatertreffen als auch zum Nachspielpreis-Wettbewerb des Heidelberger Stückemarktes eingeladen.
Regie Dominic Friedel
Bühne und Kostüme Peter Schickart
Musik Christof Ressi
Dramaturgie Jan Stephan Schmieding
Besetzung Kasimir: Nico Link
Karoline: Sarah Sophia Meyer
Kommerzienrat Rauch: Clemens Maria Riegler
Landesgerichtsdirektor Speer: Franz Xaver Zach
Schürzinger: Pascal Goffin
Der Merkl Franz: Jan Brunhoeber
Dem Merkl Franz seine Erna: Henriette Blumenau
Elli: Silvana Veit
Maria: Julia Richter
weitere Vorstellungen am 12., 15., 17. und 22. Dezember, jeweils 19.30 Uhr, sowie ab Jänner
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@ticketzentrum.at
I www.schauspielhaus-graz.com