Sie bedienen sich dazu der Ankündigungsformel „on (stage)“ und „off (stage)“, mit der sie sich zwischen den beiden Ebenen bewegen.
On, das heißt: es wird Kunst gemacht, es wird etwas präsentiert, was geplant, choreographiert und geprobt ist.
Off, das heißt: es wird aus den Bühnenrollen gesprungen, es werden privat Handlungen ausgeführt, die mit der Performance nichts zu tun haben.
Das Stück spielt mit der Verwirrung über die Forderungen des Genres und geht der Frage nach, ob jemals irgendetwas, was bewusst vor Zuschauern ausgeführt wird, keine Repräsentation sein kann.
„On/Off stage“ fragt ironisch nach dem Echten, dem Realen in der Performance, fragt, ob Tanz in
seiner Abstraktion und strukturellen Konstruktion eigentlich Performance sein kann, und wo denn das eine endet und das andere beginnt.
Inspirationsquelle für die beiden Choreographinnen ist das Fluxus Performance Workbook, in dem
'performance scores' - also Partituren bzw. Aufgaben, die man sich selbst oder anderen stellte - von
bekannten KünsterInnen aus der Fluxus-Bewegung gesammelt sind. Die dort beschriebenen Aktionen, welche Vorträge, Geräuschmusik, Spiele, konkrete Poesie und dadaistischen Klamauk beinhalten, werden in „On/Off stage“ als Grundriss verwendet, von dem aus immer wieder die Brücke zum Tanz geschlagen wird. Es entsteht ein Hybrid aus performativem und tänzerischem Bewegungsvokabular, etwas Drittes zwischen Reenactment und Neuinterpretation.
Von und mit: Katrin Schafitel, Katja Wachter
Licht: David Herzog
Weitere Vorstellungen: 8. / 9. / 10. April, 20:00 Uhr
„On/Off stage“ findet mit freundlicher Unterstützung von Tanztendenz München e.V., Schwere Reiter und Tanzbüro München statt. Katja Wachter ist Mitglied der Tanztendenz München e.V.