Düffel hat die "Elektra" des Sophokles mit den "Choephoren" des Aischylos und "Orest" von Euripides neu kombiniert. In seiner Version dieser mörderischen Familiengeschichte schwindet mit der Häufung an Tatmotiven die Legitimität rapide, die (Schein-) Logik der auf- und auseinander folgenden Taten führt in den Amok, in den Handlungsexzess.
Siegreich aus dem trojanischen Krieg zurückgekehrt, wurde der griechische Feldherr Agamemnon von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Liebhaber Ägisth erschlagen. Sieben Jahre hat seine Tochter Elektra gewartet, bis ihr verbannter Bruder zurückkehrt und sie gemeinsam Rache an Mutter und Stiefvater nehmen können. Mit dem Mord müsste der Machtwechsel einhergehen. Doch was kommt nach dem Umsturz?
Sechs lange Tage sieht sich Orest nicht in der Lage, die politischen Konsequenzen zu ziehen und die Macht zu behaupten. Schließlich werden die Geschwister vom Volk zum Tode verurteilt und treten die Flucht nach vorne an. Der „Orest“ des Euripides stellt die Frage nach den psychischen, moralischen und politischen Folgen dieses berühmtesten Muttermords der Geschichte. In seiner Fassung erzählt John von Düffel das Drama des Euripides unter Einbeziehung der Vorgeschichte (wie sie bei Sophokles und Aischylos geschildert ist) neu.
Residenztheater
Regie David Bösch
Bühne Falko Herold
Kostüme Meentje Nielsen
Licht Tobias Löffler
Dramaturgie Sebastian Huber
mit
Shenja Lacher Orest
Andrea Wenzl Elektra
Sophie von Kessel Klytaimnestra, Helena
Norman Hacker Aigisthos, Menelaos
Valerie Pachner Chrysotemis, Hermione
Sa 14. Sep 13, 19:00 Uhr
Fr 20. Sep 13, 19:30 Uhr
Di 08. Okt 13, 19:30 Uhr
So 20. Okt 13, 15:00 Uhr
So 27. Okt 13, 19:00 Uhr
Sa 02. Nov 13, 19:30 Uhr