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Oster-Tanz-Tage 2016 in der Staatsoper Hannover

21.-28.3.2016. -----

Bereits zum 13. Mal schaut die Tanzwelt zu Ostern auf Hannover, wenn die Staatsoper die Oster-Tanz-Tage ausrichtet. Nach der großen Ballett-Premiere „Three is a Party“ aus Anlass von Jörg Mannes’ zehnjährigem Jubiläum als Ballettdirektor am 20.02. ist dies das zweite Highlight der aktuellen Tanzsaison. Zwei besondere Gastspiele stehen in diesem Jahr auf dem Programm: Zum einen gibt es ein Wiedersehen mit Mario Schröder - dem Hannoverschen Publikum dank seines „Chaplin“-Ballettabends in bester Erinnerung. Diesmal zeigt seine eigene Kompanie, das Leipziger Ballett, Mario Schröders getanzte Version des Mozart-Requiems. Und mit Sasha Waltz ist ein Weltstar des Tanzes zu Gast – mit einem ihrer berühmtesten Abende, dem „Sacre“ zur Musik von Igor Strawinsky.

 

Auch 2016 erwartet die Besucherinnen und Besucher der Oster-Tanz-Tage wieder ein umfangreiches und vielfältiges Rahmenprogramm mit Workshops, Ballettaktionen für Kinder und Ausstellungen, das die Lebendigkeit des Tanzes eindrucksvoll unter Beweis stellt.

 

TERMINE

 

MONTAG, 21. MÄRZ 2016

18 UHR AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

TANZSTADT HANNOVER VIII »2006 – 2016 EIN STÜCK ZEIT«

Auch am 2. und 9. April geöffnet

 

DIENSTAG, 22. MÄRZ 2016

19.30 UHR LEIPZIGER BALLETT

MOZART REQUIEM

Choreographie von Mario Schröder

 

MITTWOCH, 23. MÄRZ 201

19.30 UHR BALLETT DER STAATSOPER HANNOVER

THREE IS A PARTY

Ballette von Nils, Jiří Bubeníček und Jörg Mannes

 

KARSAMSTAG, 26. MÄRZ 2016

19.30 UHR SASCHA WALTZ & GUESTS

SACRE – EIN ABEND IN DREI TEILEN

Choreographien von Sascha Waltz

 

Ostersonntag, 27. MÄRZ 2016

19.30 UHR BALLETT DER STAATSOPER HANNOVER

WAS IHR WOLLT

Ballett von Jörg Mannes nach William Shakespeare

 

OSTERMONTAG, 28. MÄRZ 2016

10 UHR SOCKE – TANZGASTSPIEL FÜR KINDER

16 UHR MÄRCHEN DER WELT

Werkschau der Kinder-Ballettwoche und Spätbewegten spezial

 

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Programminfo

 

LEIPZIGER BALLETT

MOZART REQUIEM

BALLETT VON MARIO SCHRÖDER

Oster-Tanz-Tage 2016 | Di 22.03.16 | 19.30| Opernhaus

 

Das Leipziger Ballett widmet sich einer geheimnisumwitterten Komposition: Mozarts Requiem. Auf schönste Weise düster, drohend und ahnungsvoll, lässt uns Mozarts letztes, unvollendet gebliebenes Werk bis heute mit Fragen zurück. Die Musik des Requiems ist von einer ungeheuren Intensität. Die ungewöhnlichen Umstände des Kompositionsauftrags und der zeitliche Zusammenhang der Seelenmesse mit Mozarts frühem Tod haben seit jeher eine Mythenbildung angeregt. Dieses Geheimnis ist wie gemacht für einen kraftvollen und intensiven Ballettabend. In Mozarts Musik eingeflochten sind Ausschnitte aus Pier Paolo Pasolinis bildreicher Gedichtsammlung L’ Usignolo della Chiesa Cattolica (Die Nachtigall der katholischen Kirche) von 1958.

 

CHOREOGRAPHIE: Mario Schröder

BÜHNE, KOSTÜME, VIDEO: Andreas Auerbach

DRAMATURGIE: Christian Geltinger

 

MARIO SCHRÖDER, Ballettdirektor und Chefchoreograph, geboren in Finsterwalde, erhielt seine Tanzausbildung an der Palucca Schule Dresden. Er war von 1983 bis 1999 erster Solist beim Leipziger Ballett – ab 1991 unter der Leitung von Uwe Scholz. Darüber hinaus studierte er Choreographie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst und Regie »Ernst Busch«. 1999 wurde er als Ballettdirektor und Chefchoreograph an das Mainfranken Theater Würzburg berufen, bevor er im Jahr 2001 in gleicher Funktion an das Theater Kiel wechselte. Mario Schröder schuf bisher weit über 80 Choreographien und arbeitete als Tänzer und Choreograph u. a. in Japan, USA, Russland, Mongolei, Frankreich und weiteren europäischen Ländern. In Deutschland wurden seine Arbeiten u. a. an der Deutschen Oper und der

 

Komischen Oper Berlin, dem Aalto Ballett Theater Essen und der Oper Leipzig gezeigt. Choreographisch arbeitete er u. a. mit Ruth Berghaus, Maxim Dessau, Nikolaus Lehnhoff, Dietmar Seyffert, Thilo Reinhardt und Uwe Scholz. Mario Schröder ist Präsidiumsmitglied der »Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheater Direktoren Konferenz« (bbtk). Seit der Spielzeit 2010/11 ist er Ballettdirektor und Chefchoreograph des Leipziger Balletts mit den Choreographien Chaplin, Carmina Burana/A Dharma at Big Sur, Jim Morrison, Mörderballaden, der Uraufführung Catulli Carmina (im 3teiligen Ballettabend Herzbrennen mit Choreographien von Uwe Scholz), Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens, Ein Liebestraum nach Musik von Richard Wagner, Das Nibelungenlied, zweiteiliger Ballettabend Pax 2013, Mozart Requiem, Klavierkonzert Nr. 2 im Ballettabend Rachmaninow, Othello und West Side Story. In der Spielzeit 2015/16 Die Märchen der Gebrüder Grimm, Lobgesang sowie verschiedene Choreographien in der Reihe »Tanz in den Häusern der Stadt«.

 

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BALLETT DER STAATSOPER HANNOVER

THREE IS A PARTY

BALLETTABEND VON NILS CHRISTE, JIŘÍ BUBENÍČEK UND JÖRG MANNES

MUSIK VON RICHARD WAGNER, WOLFGANG AMADEUS MOZART, JOSEPH HAYDN UND PHILIP GLASS

Oster-Tanz-Tage 2016 | Mi 23.03.16 | 19.30 |Opernhaus

 

Zehn Jahre arbeiten Jörg Mannes und seine Kompanie in dieser Saison in Hannover. Aus diesem Anlass hat der Ballettdirektor Gäste eingeladen: Mit Nils Christe kommt einer der herausragenden Vertreter des zeitgenössischen Balletts zurück nach Hannover. Hier hat er 2013 seine facettenreiche Kreation Augen.Spiegel.Seele für Jörg Mannes’ Kompanie geschaffen, jetzt überbringt er mit seinem Ballett Fünf Gedichte nach den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner einen speziellen Jubiläumsbeitrag. Das Werk zeugt von Christes außerordentlicher Musikalität, seiner dynamischen Bewegungssprache und seiner Emotionalität.

 

Jahrelang waren die Zwillinge Jiří und Otto Bubeníček Stars des Hamburg Ballett–John Neumeier. Beide nahmen 2015 Abschied von der Bühne. Jiří feiert längst auch als Choreograph internationale Erfolge, während Otto als Kostüm- und Bühnenbildner reüssiert. 2016 choreographiert Jiří Bubeníček erstmals für das Ballett der Staatsoper Hannover. In Les Jeux jaloux zu Werken von Wolfgang Amadeus Mozart erzählt er eine spielerische Episode der Verwechslungen und amourösen Verwicklungen.

Reine Tanzstücke von Jörg Mannes sorgten in der Vergangenheit immer für Begeisterung – wie Wohin er auch blickt für das Bayerische Staatsballett München und zuletzt Spiegelgleichnis für das Badische Staatsballett Karlsruhe. In Han¬nover sind Werke wie Stabat Mater, Lux, Ein Stück Zeit und Strictly Tango unver¬gessen. Auf der Basis der Sinfonie Nr. 4 von Philip Glass kreierte der Ballettchef zum »Zehnjährigen« für sein Ensemble das Stück Heroes.

 

CHOREOGRAPHIE: Nils Christe/Jiří Bubeníček/Jörg Mannes

MUSIKALISCHE LEITUNG: Garrett Keast

BÜHNE: Nils Christe/Otto Bubeníček/Magdalena Wiesauer

KOSTÜME: Annegien Sneep/Otto Bubeníček/Heidi de Raad

LICHT: Peter Hörtner

DRAMATURGIE: Brigitte Knöß

 

NILS CHRISTE

Nils Christe gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Choreographen und wurde vielfach ausgezeichnet. Seine Werke werden von mehr als siebzig Kompanien in aller Welt getanzt. Seine Tanzausbildung erhielt Nils Christe in seiner Heimatstadt an der Rotterdamse Dansacademie und bei Hannie Bouwman in Den Haag, daneben studierte er Musik am Konservatorium in Rotterdam. Mit 17 wurde er Mitglied des Nederlands Dans Theater (NDT), dem er 15 Jahre als Tänzer angehörte. Bereits mit Anfang zwanzig trat Christe auch als Choreograph in Erscheinung. Im Laufe von acht Jahren schuf er zwölf Stücke für das NDT, darunter Quartet 1, mit dem er 1979 den ersten Preis beim Choreographischen Wettbewerb in Köln errang. Von 1986 bis 1993 kreierte Christe als dessen Künstlerischer Direktor sieben Werke für das Scapino Ballett, Rotterdam – darunter sein bekanntes Ballett Pulcinella. Seit 1982 ist Nils Christe als freier Choreograph in Europa und Übersee tätig, wo er mit Kompanien wie dem Dutch National Ballet, Introdans, Ballet de l'Opéra National de Paris oder dem Ballett der Wiener Staatsoper arbeitet. Nils Christe choreographierte zu Kompositionen von Igor Strawinsky, Francis Poulenc, Dmitri Schostakowitsch, Benjamin Britten, Henry Purcell, John Adams und anderen. Neben seinen über achtzig Balletten hat Christe auch für die Opern Dido und Aeneas, Aida und Echnaton (Akhnaten) choreographiert. 2005 wurde Nils Christe mit dem holländischen Dansersfonds Merit Award ausgezeichnet. Für das Ballett der Staatsoper Hannover schuf Nils Christe 2013 Augen.Spiegel.Seele. Für den Ballettabend Three is a Party hat er mit der Ballettkompanie der Staatsoper Hannover sein Ballett Fünf Gedichte nach den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner einstudiert.

 

JIŘÍ BUBENÍČEK

Jiří Bubeníček gehört zu den Ausnahmekünstlern in der deutschen Tanzszene. Nach seiner Ausbildung am Konservatorium für Tanz in Prag wurde er – zusammen mit seinem Zwillingsbruder Otto – von John Neumeier an das Hamburg Ballett engagiert. Beide avancierten innerhalb von vier Jahren zu Ersten Solisten und tanzten alle großen Rollen des Neumeier-Repertoires. Für Jiří Bubeníček kreierte John Neumeier die Titelrolle seines Balletts Nijinsky. Nach dreizehn Jahren in Hamburg wechselte Jiří Bubeníček 2006 nach Dresden, wo er seither als Erster Solist des Semperoper Balletts wirkt. Er tanzte in diversen Filmproduktionen und tritt als gefragter Gast-Solist in führenden Kompanien – wie dem Ballet de l’Opéra national de Paris – in Erscheinung. Seit fünfzehn Jahren auch als Choreograph tätig, kreiert Jiří Bubeníček heute für so renommierte Ensembles wie das New York City Ballet, das Zürcher Ballett, das Hamburg Ballett, das Semperoper Ballett Dresden, das Laterna Magika Prag und das National Ballet of China. Seine Werke wurden europaweit gezeigt und wiederholt auch in Tokyo und Sapporo, Japan, aufgeführt.

Jiří Bubeníček wurde mit einer Reihe wichtiger Preise bedacht, darunter der Benois de la Danse (2002) für die Rolle des Armand in Die Kameliendame, der Second Class Distinction des 20. Internationalen Ballettwettbewerbs Varna, Bulgarien (2002) für seine Choreographie Prisoners of Feelings, der Mary-Wigman-Preis (2013) – und der Publikumspreis des 18. Internationalen Wettbewerbs für Choreographen Hannover (2004) für seine Choreographie Prisoners of Feelings. 2016 kehrt Jiří Bubeníček zurück nach Hannover: Mit Otto Bubeníček, der mittlerweile als Kostüm- und Bühnenbildner reüssierte, an seiner Seite kreiert er erstmals für das Ballett der Staatsoper.

 

JÖRG MANNES

Jörg Mannes wurde in Wien geboren. Mit acht Jahren begann er seine Ausbildung an der Ballettschule der Wiener Staatsoper, die er in Monte Carlo, London und New York komplettierte. 1985 wurde er Mitglied des Balletts der Wiener Staatsoper. Ein Rudolf Nurejev-Stipendium ermöglichte ihm 1988 einen sechsmonatigen Aufenthalt an der Opéra de Paris. 1991 ging er als Solotänzer zu Heinz Spoerli an die Deutsche Oper am Rhein. Jörg Mannes tanzte in Choreographien u.a. von Frederick Ashton, August Bournonville, George Balanchine, John Cranko, William Forsythe, Jiří Kylián, Léonide Massine, John Neumeier, Rudolf Nurejev, Heinz Spoerli, Rudi van Dantzig und Hans van Manen. Sein Debüt als Choreograph gab Mannes 1994 in Düsseldorf. Gastchoreographien führten ihn u.a. mehrfach nach Montréal, Indianapolis und an das Bolschoi Theater Moskau, an das Badische Staatstheater Karlsruhe und die Bayerische Staatsoper München. In internationalen Choreographie-Wettbewerben wurde Mannes wiederholt ausgezeichnet: So gewann er 1999 den Concours International de Choreographie Classique in Paris mit seiner Choreographie ensemble, die auch beim Hamburger Choréographie Wettbewerb Prix Dom Perignon in das Finale gelangte. Seine Choreographie Pramim, ein Solo für Thiago Bordin, wurde 2001 auf dem Ballettwettbewerb Helsinki mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Gefährliche Liebschaften, uraufgeführt im März 2010 an der Staatsoper Hannover, kam 2010 in die Endausscheidung für den deutschen Theaterpreis DER FAUST in den Kategorien Choreographie und Darstellerische Leistung Tanz. 2001 bis 2004 war Jörg Mannes als Chefchoreograph am Stadttheater Bremerhaven und von 2004 bis 2006 in der gleichen Position am Landestheater Linz tätig, bevor er mit Beginn der Saison 2006/07 als Ballettdirektor an die Staatsoper Hannover wechselte.

 

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SASHA WALTZ & GUESTS:

SACRE – EIN ABEND IN DREI TEILEN

CHOREOGRAPHIEN VON SASHA WALTZ

MUSIK VON CLAUDE DEBUSSY, HECTOR BERLIOZ UND IGOR STRAWINSKY

Oster-Tanz-Tage 2016 | Sa 26.03.16 | 19.30| Opernhaus

 

Es gilt als eines der Schlüsselwerke der Moderne: Hundert Jahre nach der Entstehung von Igor Strawinskys Le Sacre du Printemps beschäftigt sich Sasha Waltz im Auftrag des Mariinsky Theaters mit diesem außergewöhnlichen Werk der Tanz- und Musikgeschichte. Der Titel wird mit »Das Frühlingsopfer« oder »Die Frühlingsweihe« übersetzt. Die archaisch anmutende, spannungsreiche und kantige Komposition zeichnet sich aus durch eine stark betonte Rhythmik, jähe Einbrüche und die Übereinanderschichtung sich beständig wiederholender musikalischer Motive. Zahlreiche fast geräuschhafte Dissonanzen und der expressionistische Klangeindruck machten das Werk zu einem der bekanntesten Musikstücke der modernen Avantgarde.

 

Bereits in einigen der früheren Stücke von Sasha Waltz klingen Motive und Themenkomplexe aus Sacre an. Na Zemlje (»auf Erde«), eine deutsch-russische Produktion von 1999, thematisiert das Verhältnis des Menschen zur Natur und die Natur im Menschen. In Jagden und Formen (Zustand 2008) zur Musik Wolfgang Rihms treffen zwei Gruppen in Gestalt der Musiker und Tänzer aufeinander. Ihre Körperlichkeit und Dynamik in der Choreographie korrespondieren mit der Komplexität der Komposition, verdichten sich zu »Jagden« und »Formen«. In Continu erforscht Sasha Waltz die archaischen Momente im Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft. Die Choreographie ist geprägt durch die Wucht der Musik von u.a. Varèse und Xenakis und durch das Spannungsfeld choreographischer, musikalischer und bildnerischer Energieströme. Wie ein roter Faden zieht sich die Frage nach den Kräften und Dynamiken, die zwischen Gruppen und Einzelnen entstehen können, ob von wuchtiger Gewalt oder leiser Zärtlichkeit geprägt, durch diese Arbeiten von Sasha Waltz. Sacre setzt die Reihe fort und erforscht mit 26 Tänzern das Wesen und die Position des Opfers in der Gesellschaft.

 

Im Kreationsprozess spürte Sasha Waltz den Energien nach, die entstehen, wenn eine Krise in eine Gemeinschaft einbricht. Leben und Tod rücken durch die Bedrohung nah aneinander, der ewige Kreislauf von Sterben und Neubeginn verdichtet sich. Der sich zuspitzenden, unabwendbar scheinenden Bedrohung steht ein Ritus gegenüber, der die Hingabe und die Bereitschaft eines Individuums verlangt, das Opfer für die Gruppe auf sich zu nehmen. In der Dramaturgie Strawinskys diente das Frühlingsopfer der Wiederbelebung der vom Winter leblos erstarrten Erde. Bei Sasha Waltz gilt es nicht nur, das Leben wiederzuerwecken, sondern die Zerstörung der Natur zu sühnen. Gewaltige Kräfte wirken auf die versehrte und brüchige Erde. Die verdrängte Natur manifestiert sich in einer Entfesselung der Triebe des Einzelnen und der Gruppe.

 

Sacre, getanzt von den Tänzern Sasha Waltz & Guests, feierte im September 2013 in Brüssel am Opernhaus La Monnaie und war in Deutschland erstmals im Oktober 2013 an der Berliner Staatsoper im Schiller Theater zu sehen. Die Scène d’Amour aus Roméo et Juliette von Hector Berlioz sowie die Choreographie L’après-midi d’un faune zur Musik Claude Debussys ergänzen den Sacre-Abend. Roméo et Juliette choreographierte Sasha Waltz im Jahr 2007 für die Opéra National de Paris. Das Stück wurde fest ins Repertoire der Mailänder Scala übernommen und feiert 2015 seine Deutschlandpremiere in der Besetzung Sasha Waltz & Guests an der Deutschen Oper Berlin. L’après-midi d’un faune choreographierte Sasha Waltz 2013 eigens für die Gestaltung des dreiteiligen Sacre-Abends an der Berliner Staatsoper unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim.

 

L’Après-midi d’un faune

REGIE UND CHOREOGRAPHIE: Sasha Waltz

KOMPOSITION: Claude Debussy

BÜHNE UND KOSTÜME: GIOM/Guillaume Bruère

KOSTÜME: Bernd Skodzig

LICHT: Martin Hauk

 

Scène d’Amour

REGIE UND CHOREOGRAPHIE: Sasha Waltz

KOMPOSITION: Hector Berlioz

KOSTÜME: Bernd Skodzig

LICHT: David Finn

 

Sacre

REGIE UND CHOREOGRAPHIE: Sasha Waltz

KOMPOSITION: Igor Strawinsky

BÜHNE: Pia Maier Schriever / Sasha Waltz

KOSTÜME: Bernd Skodzig

LICHT: Thilo Reuther

 

Sasha Waltz wurde in Karlsruhe geboren und studierte Tanz und Choreographie in Amsterdam und New York. Gemeinsam mit Jochen Sandig gründete sie 1993 die Compagnie Sasha Waltz & Guests. 1996 folgte die Gründung des freien Produktionshauses sophiensaele in Berlin Mitte. Von 2000-2005 war sie Mitglied der Künstlerischen Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin, hier entstand u.a. die Körper-Trilogie. In den darauffolgenden Jahren befasste sich Sasha Waltz intensiv mit der Entwicklung eines neuen Genres: der choreographischen Oper, u.a. Dido & Aeneas (2005), Medea (2007) und Matsukaze (2011) sowie mit verschiedenen Dialoge-Projekten, wie 2009 im Neuen Museum Berlin und im MAXXI, Rom. 2012 Choreographierte Sasha Waltz auf Einladung der Berliner Philharmoniker mit über 100 Schülern die Carmen-Suite von Rodion Schtschedrin, 2013 entstand Sacre zur Musik Igor Strawinskys in Zusammenarbeit mit dem Mariinsky Theater St. Petersburg. Im April 2014 inszenierte Sasha Waltz im Auftrag der Staatsoper im Schiller Theater unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim Wagners Tannhäuser. Mit ihrer Compagnie Sasha Waltz & Guests brachte sie im September 2014 ihre Version des Orfeo von Claudio Monteverdi an der Dutch National Opera in Amsterdam zur Uraufführung. Für ihre Arbeit wurde Sasha Waltz mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie 2011 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Seit Juni 2013 ist sie Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.

 

***

 

BALLETT DER STAATSOPER HANNOVER

WAS IHR WOLLT

CHOREOGRAPHIE VON JÖRG MANNES NACH WILLIAM SHAKESPEARE

MUSIK VON ANTONIN DVOŘÁK, SERGEI PROKOFJIEW, DMITRI SCHSTAKOWITSCH UND ANDEREN

Oster-Tanz-Tage 2016 | So 27.03.16 | 18.30 |Opernhaus

 

Schein und Sein verkehren die Welt der Insel Illyrien, wo William Shakespeare Was ihr wollt ansiedelt. Zwei Schiffbrüchige – der Kapitän und die schöne, knabenhafte Viola – sind dort gestrandet. Um unbehelligt zu bleiben, greift Viola zur Verkleidung. Als Page Cesario tritt sie in den Dienst des Herzogs Orsino – und verliebt sich augenblicklich in ihn. Orsino liebt die Gräfin Olivia, die ihn aber nicht liebt. Daher sendet er Viola alias Cesario als Postillon d’amour zu Olivia. Diese aber verliebt sich augenblicklich in den Jüngling. Drei Menschen umgetrieben von der Liebe, die ihren Adressaten nicht findet. Eine schier unauflösliche Kombination – bis Violas verschollen geglaubter Zwillingsbruder Sebastian auftaucht. Da wird das Terzett zum Quartett, und alles löst sich wie von Zauberhand: Olivia bekommt Sebastian, Viola den Herzog. Neben die höfische Welt stellt Shakespeare die derbe Welt der Saufbrüder Sir Toby und Sir Andrew und des tragikomischen Malvolio. Nur der Narr taucht in beiden Sphären auf – widerspenstig, weise, wahr.

 

Nach Der Sturm für das Bayerische Staatsballett München und Ein Sommernachtstraum für seine eigene Kompanie hat Jörg Mannes erneut Shakespeare ins Visier genommen: Was ihr wollt, die elisabethanische Komödie der Irrungen und der Maskerade, erweist sich als ironisches Spiel und als vergebliche Suche nach der einzigen Wahrheit der Liebe.

 

CHOREOGRAPHIE: Jörg Mannes

MUSIKALISCHE LEITUNG: Mark Rohde

BÜHNE: Thomas Rupert

KOSTÜME: Amit Epstein

LICHT: Elana Siberski

DRAMATURGIE: Brigitte Knöß

 

***

 

WORKSHOP Tanz-Tage 2016 | Mo 28.03.16| 16.00| Opernhaus

 

Die beliebten Kurse der Spätbewegten begeistern schon seit vielen Jahren tanzbegeisterte Menschen über 45. Mathias Brühlmann, ehemaliger Solist und mittlerweile Choreographischer Assistent und Probenleiter an der Staatsoper Hannover, rief 2008 die Kurse ins Leben. Die Idee ist gewachsen und hat große Wellen geschlagen. Mittlerweile gibt es viermal wöchentlich Spätbewegten-Kurse und die Wartelisten sind lang geworden. Um mehr Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich daran zu beteiligen, gibt es auch diese Spielzeit zu den Oster-Tanz-Tagen einen Workshop mit dem märchenhaften Titel simsalabimbambasaladusaladim. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Telefonische Anmeldung unter 0511 9999 1062.

 

*****

 

BALLETT-KINDERWOCHE – MÄRCHEN DER WELT

Für Kinder und Jugendliche von 6 bis 19 Jahren stehen im Rahmen der Oster-Tanz-Tage vom 21. bis 24. März Ballett-Workshops auf dem Programm.

 

TANZWORKSHOP

Erstmalig gibt es in diesem Jahr einen Kurs für tanzinteressierte Kinder und Jugendliche ohne Vorkenntnisse. Er richtet sich an 8- bis 13-Jährige und findet vom 21. bis 24. März statt (plus Präsentation am 28. März).

 

BALLETT-KINDERTAG:

SOCKE

Ein Tanzspiel für Kinder

Oster-Tanz-Tage 2016 | Mo 28.04.15| 10.00 | Opernhaus kleiner Ballettsaal, Lavesfoyer

 

Am Ostermontag wird das beliebte Tanzspiel Socke im kleinen Ballettsaal des Opernhauses wieder die Socken der allerkleinsten Kinder von 3 bis 5 Jahren zum Tanzen animieren. Eine Tänzerin des Ballettensembles und Steven Markusfeld, Betriebsdirektor des Balletts der Staatsoper, lassen gemeinsam mit den Kindern die Söckchen tanzen. Die Kleinen zahlen dafür 4€ - eine Begleitperson darf umsonst mitkommen. Danach gehen alle auf »Sockensuche« im Lavesfoyer.

 

MÄRCHEN DER WELT

Oster-Tanz-Tage 2016 | Mo 28.03.16 | 16.00| Opernhaus

 

Die gemeinsame Choreographie aller Ballett-Workshops und des Workshops Spätbewegte spezial trägt in diesem Jahr den Titel Märchen der Welt. Sie ist am Ostermontag, 28. März, 16 Uhr, auf der Opernbühne zu sehen.

 

*****

 

AUSSTELLUNG:

TANZSTADT HANNOVER VIII »2006 – 2016 EIN STÜCK ZEIT«

Oster-Tanz-Tage 2016 | Ausstellungseröffnung | Mo 21.03.16 | 18.00 |Opernhaus

 

Die achte Auflage der Tanzstadt Hannover präsentiert den Ballettdirektor der Staatsoper von einer neuen Seite: Eine sehr persönliche Retrospektive: Die Ausstellung ist immer eine Stunde vor Vorstellungsbeginn sowie an den Samstagen 2. und 9. April 2016 von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

 

KARTENINFO

Vorverkauf an den Tageskassen des Opernhauses und im Schauspielhaus, unter Tel. (0511) 9999 1111 und im Internet: www.oper-hannover.de

 

PREISE

Gastspiele

Mozart Requiem (22.03.) 19,50-46 Euro

Sacre – Ein Abend in drei Teilen (26.03) 22,50-55,50 Euro

 

Three is a Party (23.03.) 19,50-46 Euro

Was ihr wollt (27.03.) 19,50-46 Euro

Socke (28.03.) 4 Euro, kostenfrei für eine Begleitperson

Märchen der Welt (28.03.) 8 Euro

Ausstellung Tanzstadt Hannover Eintritt frei

 

Kombiticket

Beim Kauf von 3 Veranstaltungen (davon 2 Gastspiele und eine Produktion der Staatsoper Hannover, ausgenommen 28.03.) erhalten Sie eine Ermäßigung von 20%.

 

 

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