Wie kein anderer formulierte der italienische Regisseur und Poet die Fragen, an denen sich eine Gesellschaft reiben muss, um wachsen zu können. Fragen, die das PATHOS München ihrer ungebrochenen Aktualität wegen in seiner neuen Produktion „Das Gastmahl“ wortwörtlich auf den Tisch bringt. Eine Frage wie „Was ist normal?“ kann dann weit mehr als die Sitzordnung durcheinander bringen.
Zwei Filme – „Comizi d’amore“, mit dem Pasolini 1964 die Beziehung seiner Landsleute zur Sexualität dokumentierte, und „Teorema“ (1968), eine Versuchsanordnung zum Zerfall einer bürgerlichen Familie – standen im Vordergrund der Recherche, die das PATHOS-Team gemeinsam mit dem polnischen Teatr Cinema anstellte. In „Das Gastmahl“ veröffentlichen die vier Schauspielerinnen aus Polen, Österreich und Deutschland Weltanschauungen. Sie beschäftigen sich mit Unterschieden, mit allem, was sie trennt, um darüber überhaupt zu dem zu finden, was sie verbindet. Ihre Gäste wohnen dem Geschehen in nächster Nähe bei, auch da ist Haltung gefragt. Und eine Meinung, über die sich streiten lässt.
Schon einmal – 2008 – hat sich Regisseur Ramin Anaraki am PATHOS mit einem in seinem Schaffen eigentlich unfassbaren Künstler beschäftigt, hat Rainer Werner Fassbinder dann alles andere als ein Denkmal gesetzt. „Das Gastmahl“ setzt diese und eine weitere Arbeit fort, die das PATHOS im vergangenen Jahr mit dem türkisch-deutschen Theaterprojekt „Carpma“ unternommen hat.
Mit Angelika Fink, Gina Henkel, Izabella Terek-Jopkiewicz, Malgorzata Walas-Antoniella und Edison.
Regie: Ramin Anaraki,
Dramaturgie: Kai Schmidt,
Bühne, Video: Sami Bill,
Kostüme: Diana Ammann,
Licht/Technik: Tom Friedl,
Regieassistenz/Übersetzungen: Barbara Pilat.
Weitere Vorstellungen: Do 20., Fr 21., Sa 22. September 2012
Beginn: jeweils 20.30 Uhr
Schwere Reiter. Dachauer Str. 114. D-80636 München. MVG Tramlinie 20/21 Haltestelle: Leonrodplatz.
Karten 15,00 € / 10,00 € unter 0152-05435609 oder online unter www.pathosmuenchen.de/tickets/.
Weitere Informationen: www.pathosmuenchen.de
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.