Wohl wissend, dass sie im Hause des Sohnes an diesem Tag nicht wirklich willkommen ist, hat sie freiwillig die Schicht übernommen. Zu ihr gesellt sich der Wachmann Josef, der die Heilige Nacht lieber im Kaufhaus als einsam in seinem Zimmer verbringt. Zwei ältere Menschen, die sich auf höchst unterschiedliche Weise durchs Leben geschlagen haben und die nun niemand mehr braucht, verloren in der Stille nach dem letzten Kundenansturm. Die beiden begegnen sich misstrauisch, stockend entsteht ein Gespräch, in dem keiner von beiden zugeben will, wie schmerzhaft es ist, genau diesen Tag alleine zu verbringen. Und dann geschieht im leeren Kaufhaus ein kleines Weihnachtswunder: Der Arbeiter Josef, der sein ganzes Leben dem Kampf des Proletariats gewidmet hat, und die ehemalige Varieté-Tänzerin Maria kommen sich näher.
Peter Turrinis Volksstück spielt in einem Kaufhaus und was liegt näher, als es am Ort des Geschehens zu spielen? Das Deutsche Theater Göttingen folgt der Einladung des Göttinger Modehauses Woggon und zeigt in der Vorweihnachtszeit eine Aufführungsserie von »Josef und Maria« in dessen Geschäftsräumen in der Barfüßerstraße 1.
Peter Turrini
Die ›kleinen Leute‹, diejenigen, die nach bestem Gewissen ihren Job machen und dann irgendwann feststellen müssen, dass die Zeit über sie hinweg gegangen ist und sie nicht mehr gebraucht werden, sind die Helden in Peter Turrinis (geboren 1944) Stücken. Er zeichnet sie voller Sympathie, erzählt von den Blessuren, die auch der unspektakuläre Alltag mit sich bringt, aber auch von der Größe, die sie erlangen können. ›Volksstück‹ tragen viele seiner Werke im Untertitel.
Regie Elias Perrig
Dramaturgie Sonja Bachmann
Fr, 04.11.2016
20:30 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon
So, 06.11.2016
19:00 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon
Fr, 11.11.2016
20:30 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon
Do, 17.11.2016
20:30 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon
Mo, 21.11.2016
20:30 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon
Fr, 25.11.2016
20:30 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon
Mo, 28.11.2016
20:30 Uhr
DT - X Mobil bei Woggon