Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Petition zum Erhalt der Leipziger TheaterwissenschaftPetition zum Erhalt der Leipziger TheaterwissenschaftPetition zum Erhalt der...

Petition zum Erhalt der Leipziger Theaterwissenschaft

Lehrende und Studierende des Instituts für Theaterwissenschaft überreichten dem Rektoratskollegium der Universität Leipzig die umfangreiche Dokumentation der Online-Petition, die nach Bekanntwerden der Streichungspläne an der Universität zum Erhalt des Leipziger Instituts für Theaterwissenschaft aufrief. Unterstützt wurden sie vom Präsidenten der deutschen Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Prof. Dr. Gerald Siegmund, sowie maskierten Studierenden, die seit Montag, dem 14. Juli 2014, einen Teil des Rektoratsgebäudes besetzen.

Die Petition zum Erhalt der Leipziger Theaterwissenschaft wurde mittlerweile von über 16.000 Unterstützern aus dem deutschsprachigen Raum, aus Europa und der ganzen Welt unterzeichnet. Darunter befinden sich renommierte Theaterpraktiker und Wissenschaftler, aber auch Befürworter aus allen Teilen der Bevölkerung. Über die Quantität der Unterschriften hinaus sollten aus Sicht des Instituts vor allem die sachkundigen Kommentare der Unterzeichner das Interesse und die Aufmerksamkeit des Rektorats und der Politiker finden. Sie belegen nachdrücklich, dass das Institut genau so, wie es derzeit aufgestellt ist, in jeder Hinsicht zukunftsfähig und international anerkannt ist.

Der Präsident der deutschen Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Prof. Dr. Gerald Siegmund, der an der Übergabe beteiligt war, betonte, dass aus Sicht der Gesellschaft und der Fachvertreter im In- und Ausland die Entscheidung über die Stellenstreichungen vorschnell und uninformiert gefällt worden sei. Weit über die Universität Leipzig hinaus hätte diese Entscheidung gravierende Folgen für die Fachkultur und die Geisteswissenschaften insgesamt, weshalb er dringend forderte, sie zu revidieren und das Institut für Theaterwissenschaft in seinem jetzigen Umfang zu erhalten.

Die Dokumentation der Petition einschließlich der Kommentare wird auch an ihre weiteren Adressaten übergeben, den Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, und die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst der Landesregierung des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer.

 

Die Studierenden, die das Rektorat durch die weiterhin andauernde Besetzung zu ihrem Zuhause gemacht haben, tragen Maske, nicht um zu verbergen, sondern um sichtbar zu machen, denn Maske verbirgt nicht, Maske offenbart. Sie verdeutlichen durch ihre ständige Anwesenheit, dass auch sie Teil dieser Universität sind. Sie fordern mit großem Nachdruck einen inhaltlichen, qualitativen Dialog über die Zukunft des Instituts für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig ein, der bisher nicht stattgefunden hat. Die Lehrenden und MitarbeiterInnen des Instituts sind im Schulterschluss mit den Studierenden zu einem solchen Dialog bereit.

 

Die Rektorin zeigte sich beeindruckt von der Anzahl der Unterstützer.

 

Weitere Informationen unter: www.uni-leipzig.de/~thea/

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑