Eine internationale goltz+silber Theaterproduktion in Koproduktion mit dem Dramatischen Theater Varna und dem Schlosstheater Moers, in Kooperation mit dem Nationaltheater Sofia, Schauspiel Köln, Forum-Freies-Theater Düsseldorf und dem Theaterhaus Jena
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste e.V. – Sonderprojekt Osteuropa, der Stadt Köln und dem Ministerpräsident des Landes NRW.
Q4 – zwei Planquadrate ausgewählt aus den Stadtplänen zweier Städte im Umbruch: hier Duisburg - tief im Westen und krisengeschüttelt, und dort - tief im Osten, Varna, die touristische Perle der bulgarischen Schwarzmeerküste. Die anstehende EU-Osterweiterung scheint Hoffnung und Angst bei den Menschen geweckt zu haben.
Sieben deutsche und bulgarische Schauspieler/innen begeben sich zusammen mit dem Regisseur Boian Ivanov auf poetisch-theatrale Feldforschung. Sie untersuchen Alltagsgeschehen, sammeln Skurriles, Gemeinsames und Trennendes, versuchen dem Eigenen in der fremden und dem Fremden in der eigenen Kultur auf die Spur zu kommen.
Auf der Grundlage des gemeinsam zusammengetragenen Dokumentarmaterials aus individuellen und sozialen Erfahrungen, Eindrücken, Bildern und Tönen, wird in einem work-in-process ein Theaterabend entstehen, der neben einer Analyse der gegebenen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse vor allem das individuelle Schicksal von Menschen und deren Überlebensstrategien in Zeiten des beidseitigen gesellschaftlichen Wandels ins Zentrum stellen wird.
Das besondere Augenmerk gilt hierbei den sogenannten Randexistenzen, die durch ihre Biographien oder Schicksale in steter Gefahr sind, an den gesellschaftlichen Realitäten zu zerbrechen. In einer Reihe von kurzen, lose miteinander verbundenen Szenen, manche als Monologe oder Dialoge, andere ganz ohne Text, soll der Mikrokosmos des Planquadrats Q4 näher beleuchtet werden. Dabei erhebt das Projekt nicht den Anspruch Dokumentartheater zu sein und Realität eins zu eins abzubilden, vielmehr gilt es, mittels unterschiedlicher Spielstile und handwerklicher Techniken der deutschen und bulgarischen Schauspieler/innen zusammen mit der poetisch-skurrilen Bildersprache von Boian Ivanov, bewußt eine theatrale Überhöhung zu erreichen.
Das Projekt findet in deutscher, bulgarischer und englischer Sprache statt.
Regie: Boian Ivanov
Choreographie: Tatjana Sokolova
Bühne/Kostüm: Elica Georgieva
Dramaturgie: Nicola Bramkamp
Produktionsleitung: Miriam Michel
Mit Glenn Goltz, Pirkko Cremer, Roland Silbernagl, Gergana Yordanova, Bilyana Stoeva, Stoyan Radev, Veselina Mihalkov
Vorstellungstermine:
Theaterhaus Jena: 15.11.2006
FFT Vorstellungen: 25. - 26.11.2006
Ringlokschuppen Mülheim/Ruhr: 27.-29.11.06
Schauspiel Köln: 01.12.06 – 03.12.06