Am 23. Mai 2009 feiert die Bundesrepublik Deutschland ihren 60. Geburtstag. Mit SCHWARZ GOLD ROT stellt der Regisseur Peter Kastenmüller dokumentarische und literarische Texte aus drei Zeitabschnitten ins Zentrum der Betrachtung. Diese beleuchten und befragen jeweils unterschiedliche Aspekte der bundesrepublikanischen Geschichte: Wie lebt es sich in dieser
Demokratie? Welches sind ihre Bedingungen und was gefährdet sie? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Individuum und Staat? Und: Wie reagierte und reagiert die Literatur darauf?
Im Zentrum des Abends stehen Filmdokumente der Westalliierten zum Thema der Reeducation und zwei Romane aus unterschiedlichen Zeitabschnitten, die jeweils bestimmte Ausschnitte bundesrepublikanischer Geschichte reflektieren.
HAPPY BIRTHDAY: Nach einem Prolog zur Geburtsstunde der BRD 1949 schildert Heinrich Bölls Erzählung DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM aus dem Jahre 1974 die Geschichte der Hausangestellten Katharina Blum, die dem polizeilich gesuchten Ludwig Götten nach einer gemeinsamen Liebesnacht zur Flucht verhilft. In dem von Angst beherrschten gesellschaftlichen Klima wird Katharina das Opfer korrumpierender Verflechtungen zwischen Wirtschaft, Politik, Medien, Polizei und Rechtssprechung. Der Autor reagierte mit dieser Erzählung auf die damalige, in weiten Kreisen der Gesellschaft geführte Gewaltdebatte.
Das dritte Schlaglicht fällt aus der Sicht von Ulrich Peltzers Roman TEIL DER LÖSUNG auf die deutsche Gegenwart. Er beginnt mit dem Widerstand gegen den Überwachungsstaat und endet mit dem Vertrauen zwischen zwei Menschen. Christian, freier Journalist, und Nele, Studentin und Aktivistin, stehen im Zentrum von Peltzers packendem Kriminal- und politischem Zeitroman, der nicht zufällig auch eine große Liebesgeschichte ist.
Mit SCHWARZ GOLD ROT wirft der Regisseur Peter Kastenmüller drei Schlaglichter auf sechzig Jahre Grundgesetz und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland.
Regie: Peter Kastenmüller
Bühne: Michael Graessner; Kostüme: Kathi Maurer; Video: Tobias Yves Zintel;
Dramaturgie: Sibylle Baschung
Mit: Hilke Altefrohne, Roland Bayer, Susanne Böwe, Martin Butzke, Elisabeth Müller, Matthias Redlhammer, Falilou Seck, Heiner Stadelmann, Gunnar Teuber