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Schauspielhaus Graz: "Ivanov" von Anton Tschechow

Premiere am 12. April 2014 um 19.30 Uhr, Hauptbühne. -----

Ivanov gilt noch immer als die strahlendste Persönlichkeit der Region; er selbst jedoch, obwohl erst mittleren Alters, fühlt sich desillusioniert und ausgebrannt. Keines seiner sozialen Projekte, für die er sich aufgerieben und in die er sein Vermögen investiert hatte, zeitigt nachhaltige Wirkung.

Um sein Gut steht es schlecht. Den Konsolidierungsplänen seines Verwalters begegnet er mit Ignoranz, denn die rein profitablen Aspekte interessieren ihn nicht. Seine jüdische Frau Anna Petrovna, die er sich allen Widerständen zum Trotz erobert hatte, übt nach fünf Ehejahren keinen erotischen Reiz mehr auf ihn aus. Überdies ist sie todkrank. Bei den neureichen Lebedevs begegnet er der blutjungen Schura. Die couragierte junge Frau macht den depressiven Intellektuellen zu ihrem Lebensprojekt und bietet ihm ein neues Leben an. Nach Anna Petrovnas Tod ist der Weg zu Schura ist frei, aber Ivanov sucht nach einer Instanz, vor der er sich verantworten kann.

Ivanov ist das erste Bühnenstück des Meisters des russischen Realismus und der feinen Komik. Nachdem Ivanov 1887 als Komödie uraufgeführt wurde, schrieb der Autor das Stück zur Tragödie um, die 1889 in St. Petersburg zur Aufführung kam.

Anton Pawlowitsch Tschechow, geboren 1860 in Taganrog, Russland, starb 1904 in Badenweiler, Deutschland, an Lungentuberkulose. Er entstammte einer kleinbürgerlichen Familie. Von Beruf Arzt verzichtete er zunehmend darauf, seinen verarmten Patienten Honorar zu berechnen. Er schrieb und publizierte insgesamt über 600 literarische Werke, wovon viele noch zu Lebzeiten in das Deutsche und auch weitere Sprachen übersetzt wurden und schnell internationale Resonanz erhielten. Mit der für ihn typischen lakonischen und dabei unideologischen Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.

Regisseur Jan Jochymski, geboren 1969 in Leipzig, studierte von 1990 bis 1994 studierte Jochymski an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Während des Studiums gründete er 1992 mit seinem Kommilitonen Stefan Ebeling die freie Gruppe »TheaterschaffT«. Nach einem festen Engagement als Schauspieler und Regisseur am Theaterhaus Jena arbeitet er seit 1997 als freischaffender Regisseur. Er inszenierte sowohl in der freien Szene als auch an Staats- und Stadttheatern zahlreiche Stückentwicklungen, eigene Spielfassungen, klassische und zeitgenössische Dramentexte. Stationen waren unter anderem das TIF des Staatsschauspiels in Dresden, das Deutsche Theater Berlin, Schauspiel Leipzig, Staatstheater Stuttgart, Volkstheater Rostock, Maxim Gorki Theater Berlin und das Theater Bielefeld. Am Theater Magdeburg ist Jan Jochymski seit 2009/10 Schauspieldirektor und inszenierte hier Schillers Kabale und Liebe sowie Die Kunst des negativen Denkens von Bård Breien. Jan Jochymski ist darüber hinaus als Gastdozent an der Hochschule Musik und Theater Leipzig, der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und der Hochschule für Musik und Theater Stuttgart tätig. 2001 erhielt er den Dr.-Otto-Kasten-Preis, den Preis der deutschen Intendantengruppe für Nachwuchskünstler. In dieser Saison inszeniert Jan Jochymski in seiner ersten Arbeit am Schauspielhaus Graz Ivanov von Anton Tschechow.

Regie Jan Jochymski

Bühne Raimund Orfeo Voigt, Denise Heschl

Kostüme Werner Fritz

Sound- und Tondesign Dominik Strycharski

Lichtdesign Tamáz Bányai

Dramaturgie Heike Müller-Merten

Mit Marco Albrecht, Pia Luise Händler, Katharina Klar, Laurenz Laufenberg, Verena Lercher, Kaspar Locher, Gerti Pall, Christoph Rothenbuchner, Noa Schmidt, Birgit Stöger, Jan Thümer, Margarethe Tiesel, Franz Xaver Zach

Weitere Vorstellungen am 22. und 30. April, jeweils 19.30 Uhr sowie ab Mai

Tickets

T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com

I www.schauspielhaus-graz.com

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