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Schauspielhaus Zürich: Goethes «Stella» auf der Pfauenbühne

Premiere am Dienstag, 10. Juni 2008, 20 Uhr

Vom langen Reisen erschöpft trifft die von ihrem Ehemann verlassene Cäcilie mit ihrer Tochter Lucie bei Stella ein. Von der ersten Begegnung an fühlt sich die von ihrem Geliebten verlassene Stella zu Cäcilie hingezogen.

Die beiden erzählen über ihr verlorenes Liebesglück und erkennen dabei einander als Schicksalsgefährtinnen. Während sich Stella noch immer im Zustand des Gefühls reinster Liebe erfährt, steht Cäcilie als reflektierend Liebende mit beiden Beinen fest im Leben. Als nun unverhofft Fernando auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse: Stella fällt Fernando, der sich als ihr Geliebter entpuppt, in die Arme. Cäcilie erkennt in ihm ihren Ehemann und Lucie ihren Vater. Aus dieser verworrenen Situation versucht die klar denkende Cäcilie nun einen Ausweg zu finden: ihr kommt der scheinbar rettende Einfall eine Ménage à trois, nach der Devise «Eine Wohnung, Ein Bett, Ein Grab», zu gründen. Doch letztlich müssen alle drei – in ihrem Innersten zu tiefst erschüttert, verletzt und verzweifelt – erkennen, dass nur ein tragisches Ende den Konflikt tatsächlich zu lösen vermag.

Der 26-jährige Goethe schreibt «Stella» 1775, in jenem Jahr, als er mit Anna Elisabeth (Lili) Schönemann verlobt ist. Die Verlobung wird nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Später wird Goethe Lili Schönemann als seine erste und einzig wahrhaftige Liebe beschreiben. In «Stella» schlägt Goethe Töne und Themen an, die er später unter anderem in «Die Wahlverwandschaften» wieder aufnimmt. Im Pfauen des Schauspielhauses ist die spätere Fassung Goethes zu sehen, in der das Beziehungsdrama mit dem tragischen Tod der Liebenden endet.

Ursprünglich als Regisseur angekündigt war Marc Koralnik. Aufgrund künstlerischer Differenzen innerhalb der Produktion «Stella» hat sich Marc Koralnik entschlossen, die Regie nicht fortzusetzen. Die Leitung der Proben übernahm Chefdramaturg Klaus Missbach. Für die Bühne zeichnet Martin Dolnik verantwortlich. Die Titelrolle spielt die 22-jährige Friederike Becht, welche bereits als Thekla in Peter Steins Inszenierung von Schillers «Wallenstein» am Berliner Ensemble beeindruckt hat. Ulli Maier, 2003 mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet, übernimmt die Rolle der Cäcilie. Robert Hunger-Bühler, in dieser Spielzeit u.a. als Shylock auf der Pfauenbühne zu sehen, spielt Fernando, und Marie Tietjen von der Schauspielschule Ernst-Busch in Berlin spielt die Lucie.

Regie Klaus Missbach – Bühne Martin Dolnik – Kostüme Victoria Behr – Musik Thomas Bloch-Bonhoff – Licht Ginster Eheberg – Dramaturgie Barbara Sommer

Mit: Friederike Becht (Stella), Ulli Maier (Cäcilie), Robert Hunger-Bühler (Fernando), Marie Tietjen (Lucie)

Info/Vorverkauf: +41 (0) 44 258 77 77 – www.schauspielhaus.ch

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