Ununterscheidbar fallen Schein und Sein, Wirklichkeit und Traum in eins, Realität und Virtualität sind unauflöslich ineinander verwoben. Das berühmte Welttheater des Barock nimmt hier seinen Ausgang. Wo sich die Menschen und Dinge nie anders als im Modus des Scheins präsentieren, da wird die gesamte Welt zum Theater, zum Spiel, zu einer Bühne ohne Ausgang.
Auf einer solchen Bühne spielt eines der berühmtesten Barockdramen der europäischen Literatur: Calderóns „Das Leben ist Traum“ aus dem Jahre 1635, mitten im Dreißigjährigen Krieg verfasst, fragt nach den Strukturen von Macht, Herrschaft und Identität in einer Welt, deren Wahrheit Fiktion ist. In der üppigen Verssprache des Barock entfaltet Calderón mit theatraler Wucht und philosophischer Komik eine Dramaturgie der Täuschungen und Spiegelungen, in der Sigismund, der verbannte Sohn des Königs von Polen, gleichzeitig zum Tyrann und zum Märtyrer einer Herrschaftsordnung wird, die selbst auf dem Spiel steht.
Im Strudel der Perspektiven wird dabei eine Frage unausweichlich: Wenn zwischen Schlafen und Wachen, Tod und Leben, Traum und Realität nicht mehr sinnvoll unterschieden werden kann, was sind dann die Grundlagen unserer Existenz?
Nada Kokotovic
Bühne
Nada Kokotovic
Dramaturgie
Fabian Lettow
Schauspielensemble
Angelika Baumgartner, Joachim Berger, Natalie Forester, Ekkehard Freye, Bastian Heidenreich, Christian Higer, Frank Wickermann
Termine:
31.01.2009 19:30 Uhr
01.02.2009 18:00 Uhr
07.02.2009 19:30 Uhr
08.02.2009 18:00 Uhr
25.02.2009 19:30 Uhr
26.02.2009 19:30 Uhr