Der Tenor geht allen auf die Nerven, indem er sich ständig in alles lautstark aber inhaltsleicht einmischt. Und der Countertenor ist so sensibel, dass er hinschmeißen möchte. Normaler Theateralltag? Schließlich bringt die Mutter der zweiten Sängerin bringt das Fass zum Überlaufen. Und diese Agata – eine der seltenen ›Rockrollen‹ für einen Bassbariton – setzt nicht bloß im sprichwörtlichen Sinn ihre Ellenbogen ein, um die Karriere ihrer Tochter zu beflügeln. Irgendwann häufen sich die Misshelligkeiten so weit, dass die Premiere in Gefahr ist. Da muss Mutti ran! Denn das weiß auch Mamma Agata: Der Vorhang geht hoch in Dessau!
Das Anhaltische Theater eröffnet die erste Spielzeit ihres neuen Generalintendanten Johannes Weigand mit einer augenzwinkernden Satire des Opernbetriebs. Die komische Oper des Belcanto-Meisters Gaetano Donizetti „Sitten und Unsitten am Theater – Da muss Mutti ran!“ ist unter diversen Titeln (u. a. „Viva la mamma!“) ein Dauerbrenner geworden. In der Dessauer Inszenierung (Regie: Holger Potocki) wird Kammersänger Ulf Paulsen in die Rolle der ‚Mutti‘ schlüpfen und das Publikum auf die geheimnisvolle andere Seite des Vorhangs entführen: Was passiert wirklich auf einer Opernprobe? Geht’s bei den Künstlern um Belcanto oder doch um BelKonto? Oder darum, welcher Sänger die längere Arie hat? Wie kann man als Intendant heute das Theater neu erfinden? Wie viel bleibt bei einer Uraufführung vom Willen des Komponisten übrig? Denkt da eigentlich irgendwer ans Publikum? Wer auf solche Fragen letztgültige Antworten haben und auch noch erleben möchte, wie man als Mutti einer Sängerin eine Opernprobe so richtig aufmischen kann, sollte sich diese quirlige Komödie mit ihrer Funken sprühenden Musik nicht entgehen lassen!
In deutscher und italienischer Sprache
Mit
Angelina Ruzzafante, Cornelia Marschall; Filippo Deledda, André Eckert, Adam Fenger, Olaf Haye, AlexanderNicolić, KS Ulf Paulsen, Paweł Tomczak, Silvio Wiesner
Anhaltische Philharmonie | Opernchor und Damen des Balletts des Anhaltischen Theaters
Musikalische Leitung Daniel Carlberg
Inszenierung Holger Potocki
Bühnenbild Markus Pysall
Kostüme Katja Schröpfer
Choreografie Tomasz Kajdański
Chor Sebastian Kennerknecht
Weitere Vorstellungen
4.10.15, 17 Uhr | 17.10.15, 17 Uhr | 1.11.15, 16 Uhr | 13.11.15, 19.30 Uhr | 5.12.15, 17 Uhr | 25.12.15, 17 Uhr | 24.1.16, 17 Uhr | 12.2.16, 19.30 Uhr | 10.4.16, 17 Uhr | 11.6.16, 17 Uhr