Es waren die Ereignisse 2005 in den Vororten von Paris, die den 42-jährigen Autor Tim Staffel zu „Träumer“ inspirierten. Entstanden ist – zusammen mit dem Komponisten Matthias Heep - eine Oper über Ausgrenzung und Integration, Sehnsucht und Liebe: Das Auftragswerk der Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart inszeniert Rafael Sanchez, ehemaliger Hausregisseur des Theater Basel.
Für diese Inszenierung wurde ein Jugendchor gebildet, bestehend aus 40 jungen Menschen zwischen 13 und 26 Jahren, die seit Januar wöchentlich sowie während der gesamten Oster- und Pfingstferien proben. Aus Wien, London, Amsterdam, Zürich und Stuttgart stammen die jungen Sänger, die neben zwölf Musikern und Profisängern, darunter auch Solisten der Staatsoper Stuttgart, auf der Bühne stehen werden.
Aus einer anderen Perspektive begleiten weitere 100 Jugendliche die Uraufführung: Im Rahmen des Pilotprojekts „BrennpunktMusiktheater an Hauptschulen“ erarbeiten Schüler mit Migrationshintergrund in zweimonatigen Workshops mit den Musiktheaterpädagogen der Jungen Oper eigene Szenen zu „Träumer“.
Tim Staffel hat das Libretto in einer fiktiven Stadt verortet, die unterteilt ist in Block A und B, erfolgreich und erfolglos. Straßenkämpfe, Tod und Liebe sind Ausgangspunkte einer Rebellion, die scheinbar nur noch Zerstörung und Gewalt als Antwort zulässt, bis sich die Jugendlichen beider Seiten ihre Unsicherheiten und Sehnsüchte gestehen und gemeinsam aufbrechen in die fragile Utopie einer grenzenlosen Gemeinschaft.
Der Autor der Romane „Heimweh“, „Rauhfaser“ sowie „Terrordrom“, letzteren dramatisierte Frank Castorf für die Berliner Volksbühne, schrieb neben Hörspielen und Kurzgeschichten bereits zahlreiche Theaterstücke, darunter „Solaris“, „Richard III“ und „Die Rückkehr der Engel“, uraufgeführt in Nürnberg, Jena und am Theater Basel.
In eine bewusst gestische Tonsprache übersetzt Komponist Matthias Heep die Textvorlage und verbindet in seiner zweiten Jugendoper klassische Elemente mit Pop, Rock und Jazz. Für den Europäischen Musikmonat Basel entstand bereits „Der falsche Tod“. Ebenfalls in Basel wurde seine Kammeroper „Fallschirmseide“ uraufgeführt, im Rahmen des von Gidon Kremer geleiteten Festivals Les Musëiques „La machine rêve“.
Musikalische Leitung Wolfgang Heinz, Matthias Heep
Regie Rafael Sanchez
Bühne Uta Materne
Kostüme Ursula Leuenberger
Dramaturgie Barbara Tacchini
Emma Minja Anusic
Ivo Alistair Shelton-Smith
Chef Helmut Holzapfel
Ordner Victor Calero
Mentor Daniel Bentz
Mama Kathrin Bechstein
Papa Marcell Bakonyi
Mum Rebecca Raffell
Dad Johannes Kaleschke
Lisa Nastasja Knittel
Yannik Patrick Dull / Jonathan Bruckmeier
Khaleb Stefan Büttner / Oliver-Selim Boualam
Eto'o Nikita Gorbunov / Phil Zumbruch
Chor Block A Jugendliche aus Stuttgart und Umgebung
Chor Block B
Weitere Aufführungen: 16., 18., 19., 21., 22. (2x), 26. (2x) und 28. Juni 2007
2., 3., 6. (2x), 7., 10., 11. und 12. Juli 2007
Ein Auftragswerk der Jungen Oper
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der Staatstheater Stuttgart e.V.