Bis in die Gehirnwindungen seiner Untertanen hinein versucht sein Sicherheitsapparat vorzudringen, jeder Widerstand wird mit gnadenloser Brutalität beseitigt.
Sogar seinem Sohn gegenüber kennt Philipp keine Rücksicht: Aus Gründen der Staatsräson heiratet er selbst dessen Verlobte. Doch Don Karlos, öffentlich gedemütigt und aufrichtig verliebt in seine frühere Braut, lässt sich so leicht nicht unterwerfen. Er bittet seinen Freund Marquis von Posa um Hilfe. Dieser sieht seine Chance gekommen, den Prinzen gegen seinen Vater zum Vorkämpfer für die unterdrückten Niederlande zu machen: Er arrangiert ein heimliches Treffen mit der Königin.
Der Freiheitskämpfer Posa fordert den König aber auch direkt heraus: Um eine Militärintervention gegen einen Volksaufstand in Flandern zu verhindern, schlägt er Philipp vor, seinen Sicherheitsapparat zu entmachten: »Geben Sie Gedankenfreiheit!«. Philipp möge statt dessen auf das Glück seiner Untertanen setzen.
Und tatsächlich scheint Posa mit seiner Mischung aus Intrige und direkter Konfrontation zunächst einen Politikwechsel bewirken zu können. Doch der Apparat sieht seine Stellung in Gefahr und schlägt mit aller Härte gegen Posas und Karlos Pläne zurück …
Schillers 1787 uraufgeführtes Werk markiert seinen Übergang von der Familiengeschichte zum politischen Staatsdrama.
Inszenierung Mario Portmann – Bühne Ulrich Leitner – Kostüme Susanne Uhl – Musik: Ralf Schurbohm – Choreografie: Julietta Figueroa
Mit: Marion Bordat, Julietta Figueroa, Louisa von Spies; Andreas Bruno Beeke, Matthias Bernhold, Andreas Bißmeier, Werner Galas, Clemens Giebel, Tilmar Kuhn, Klaus Lembke
Weitere Vorstellung: 24. April 2010, 19:30 Uhr