Wie „Cinderella“ basiert die Handlung auf einem Perrault’schen Märchen, das später auch in die Grimm’sche Märchensammlung Eingang fand. Anders als bei Grimm tragen die Hauptakteure des Balletts sprechende Namen. So heißt die Prinzessin Aurora, die „Morgenröte“, und der ihr Rettung bringende Prinz Desiré, der „Ersehnte“. Aurora wird am Tag ihrer Taufe von einer bösen Fee mit einem Fluch belegt: An ihrem 16. Geburtstag soll sie durch einen Spindelstich zu Tode kommen Durch das Eingreifen einer guten Fee fällt Aurora aber nur in einen 100-jährigen Schlaf, aus dem Desiré sie durch einen Kuss erwecken kann.
Pascal Touzeau zeigt, dass das Märchen eine unglaublich symbolische Tiefe besitzt, die viele zeitlos gültige Deutungen zulässt: Auroras Mutter ist früh verstorben, das Mädchen wächst in einem schlechten sozialen Umfeld auf. Als man sie am Tag ihrer Volljährigkeit zwingen möchte, sich als Prostituierte zu verkaufen, fällt sie gleich einem Selbstschutz in einen tiefen Schlaf und rettet sich in eine Fantasiewelt. Als sie wieder zu sich kommt, merkt sie, dass sie sich in ihren Freier verliebt hat, und möchte diesem folgen. Doch sie muss erst noch einen harten Kampf ausfechten, um dem Milieu, in dem sie aufwuchs, zu entkommen.
Ballett in drei Akten und einem Prolog von Pascal Touzeau
Musik von Pjotr I. Tschaikowsky
Choreographie, Konzept, Bühne, Kostüme und Licht: Pascal Touzeau
Musikalische Leitung: Florian Csizmadia
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
16. Februar 2014
19 Uhr: Einführung im Foyer
19. Februar 2014
08. März 2014
09. März 2014
12. März 2014
28. März 2014