Franz Kafka, der selbst nie in Amerika war, beschreibt darin auf höchst subtile Weise eine Gesellschaft, in der es nicht auf Fleiß und Pflichterfüllung ankommt, sondern auf gute Beziehungen und das Talent, sich selbst zu verkaufen und andere auszunutzen. "Er war sich bewusst und hob es gesprächsweise öfters hervor, dass dieser Roman hoffnungsfreudiger und 'lichter' sei als alles, was er sonst geschrieben hat ... Es gibt Szenen in diesem Buch ... die unwiderstehlich an Chaplin-Filme erinnern..." (Max Brod)
Zusammen mit Schauspielern aus fünf Ländern geht das Publikum auf Weltreise. Für ein Theaterstück lang wandern alle zusammen aus, oder versuchen es zumindest. Die Angst vor der Neuen Welt und die feste Überzeugung, das alte Europa hinter sich lassen zu müssen, um ein neues Land und damit die Hoffnung auf eine rosigere Zukunft zu finden - das ist der Stoff für einen Abend zwischen Traum und Wirklichkeit.
Neben dem logistischen Aufwand ist das Projekt in erster Linie ein Sprachakt, der die eigentliche Faszination dieser Arbeit ausmacht. Denn die Spielsprache wechselt immer wieder zwischen englisch, deutsch und der jeweiligen Muttersprache der Schauspieler. Verständlich ist der Abend aber für alle. Das hat die Uraufführung des Projektes in Norwegen im Juli 2006 in Molde/ Norwegen, wo der Schiffsbauch einer ausgedienten Autofähre und die Fahrt auf dem Fjord eine großartige Kulisse für den Kafkatext lieferten, bereits bewiesen. Nun reist der neu inszenierte Theaterabend auf kleineren Schiffen durch Europa: Schwerin macht im Juni den Anfang, es folgen Frankfurt/Oder, Jelenia Gora in Polen, Wien und Bratislava.
Inszenierung: Nils Brück, Bühne und Kostüme: Martin Fischer
Mit Schauspielern aus fünf europäischen Ländern.
Weitere Vorstellungen: am 11. und 12. Juni um 19 Uhr auf einem Schiff der Weißen Flotte, Anleger Werderstraße
Kartentelefon: 0385 / 5300