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Städtische Bühnen Münster: "Der grosse Knall" von Arthur Miller

Premiere: 27. Februar 2009, 19.30 Uhr , Großes Haus

 

Kein anderer Tag hat sich in das kollektive Gedächtnis der Anlegergemeinde so eingebrannt wie der „Schwarze Freitag“, der 29. Oktober 1929. Innerhalb weniger Stunden kollabierte die größte Volkswirtschaft der Erde, der internationale Handel brach zusammen und ein weltumspannendes Währungssystem geriet ins Wanken.

 

In den USA erreichte die Wirtschaft in den Jahren 1932/1933 ihren Tiefpunkt, erholte sich zur Mitte des Jahrzehnts, wurde aber erst durch den Kriegseintritt 1941 und die dadurch nötige Rüstungsproduktion wieder stabilisiert.

 

Arthur Miller verknüpft in „Der große Knall" in einer revueartigen Szenenfolge die großen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der Zeit mit den Erfahrungen seiner eigenen Familie. Dabei zeigt er die Auswirkungen der Wirtschafts-Depression um 1930 auf die Menschen, ihren Alltag, ihr Zusammenleben und ihre Gefühle. Millionäre nehmen sich das Leben, ehemals große Geschäftsleute müssen sich mühselig durchschlagen, der vielberufene kleine Mann schleppt sich zwischen Sozialamt und der Suche nach ein bisschen Arbeit dahin. Die Devise lautet: Nur nicht verhungern.

 

Mit Hilfe eines Zeitraffers eilt Arthur Miller durch ein Dutzend Jahre und viele Handlungsorte, in deren Mittelpunkt der wirtschaftliche und soziale Absturz der Familie Baum steht. Für sie wie für viele andere Menschen, die mit ihrem Schicksal verflochten sind, ist der amerikanische Traum endgültig ins Trauma gekippt. Arthurs Millers Blick zurück auf das Elend und die Verzweiflung der Depressionsjahre offenbart dabei aber auch einen Kern amerikanischer Lebensweise und Politik, in der Optimismus und Überlegenheitsanspruch nicht nur zur nationalen Pflicht erklärt werden, sondern sich auch in den Menschen als ein sich immer wieder behauptender Überlebenswille manifestieren.

 

Angeregt durch das Buch „Hard Times" von Studs Terkel, einer Sammlung von Interviews mit Zeitzeugen der großen Depression, hat Arthur Miller „Der große Knall“ in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts geschrieben. Im Frühjahr 1980 stellte er das Werk einem New Yorker Theater des Off-Off-Broadway für eine Preview-Serie zur Verfügung, ehe im selben Jahr in Charleston (South Carolina) die offizielle Premiere folgte.

 

Regie: Wolfgang Quetes

Musikalische Leitung: Wolfgang Schmidtke

Bühne: Manfred Kaderk

Kostüme: Anke Drewes

Dramaturgie: Wolfgang Türk

 

Mitwirkende:

Regine Andratschke (Fanny, Esther Margolies, Irene), Kathrin-Marén Enders (Diana Morgan, Doris Gross, Lucy, Lucille), Christiane Hagedorn (Isabel, Edie, Frieda, Jazzsängerin), Stefanie Kirsten (Rose Baum), Matthias Caspari (Arthur Clayton, Sidney Margolies), Bernhard Glose (Clarence, Tony, Joe, Rudy, Toland), Peter Jahreis (Jesse Livermore, Dugan, Mann mit Eimer), Wolf-Dieter Kabler (Arthur Robertson, Sheriff, Ryan), Johannes-Paul Kindler (Dr. Rosmann, William Durant, Henry Taylor, Banks, Isaac, Kapush, Stanislaus), Marek Sarnowski (Lee Baum), Johann Schibli (Moe Baum), Wendelin Starcke-Brauer (Großvater, Matthew R. Bush), N.N. (Frank, Ralph, Kellner, u.a.)

 

Weitere Vorstellungen im März:

Freitag, 05. März, 19.30 Uhr

Mittwoch, 10. März, 19.30 Uhr

Sonntag, 14. März, 17.00 Uhr

Dienstag, 16. März, 19.30 Uhr

Samstag, 20. März, 19.30 Uhr

Mittwoch, 24. März, 19.30 Uhr

Freitag, 26. März, 19.30 Uhr

Dienstag, 30. März, 19.30 Uhr

 

 

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