Einzig im Zusammensein mit dem wesentlich älteren Knecht Sepp erlebt diese gelegentlich Augenblicke menschlicher Wärme. Als Sepp das junge Mädchen schwängert, spitzt sich die Situation dramatisch zu.
Stallerhof, ein Auftragswerk der Stadt München, basiert auf dem gleichnamigen, 1972 uraufgeführten Theaterstück von Franz Xaver Kroetz. Typisch für die Dramenfiguren des Münchner Schriftstellers ist ihre Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren. Diese Sprachlosigkeit eröffnete dem 1952 in Kärnten geborenen Komponisten Gerd Kühr Räume für eine eindringliche Musik, die zum Ausdrucksmedium für die Gefühlswelt wird.
Durch seinen ebenso fantasievollen wie sensiblen Umgang mit Klangfarben und spielerischen Techniken zeichnet er ein Psychogramm der Figuren und des Geschehens, ohne direkt zu kommentieren. Zur Personencharakterisierung und Milieuschilderung nutzte er zudem Anlehnungen beispielsweise an Volksmusik, Kinderlieder oder Kirchenmusik, die er in seine eigene Musiksprache übertrug. So entstanden vielfältige, atmosphärisch packende Szenenbilder. Mit seinem bei der Ersten Münchner Biennale 1988 uraufgeführten Opernerstling Stallerhof gelang Gerd Kühr – der im Jahr 2012 den Österreichischen Kunstpreis im Bereich Musik erhielt – der internationale Durchbruch als Komponist.
25 Jahre nach der Uraufführung ist das Werk erstmalig am Tiroler Landestheater zu erleben. Damit startet es in die neue Reihe „Opera Austria“
Libretto von Franz Xaver Kroetz nach seinem gleichnamigen Theaterstück.
MUSIKALISCHE LEITUNG
Hansjörg Sofka
REGIE
Johannes Reitmeier
BÜHNE & KOSTÜME
Anke Drewes
MIT
Staller ................................. Norbert Schmittberg
Stallerin ............................... Susanna von der Burg
Beppi .................................. Sophie Mitterhuber
Sepp ................................... Wieland Satter
Frauenterzett ........................ Eva Estermann / Vera Grüner
Eva Schöler
Maria Theresia Platter
Tiroler Ensemble für Neue Musik
WEITERE VORSTELLUNGEN
April: 24. (20.00), 26. (20.00), 27. (19.30)
Mai: 4. (19.30), 16. (20.00)
Juni: 5. (20.00)
Einführung: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn