Zusammen mit Jerome Robbins‘ Dances at a Gathering vereint der
Ballettabend zwei Werke, die auf populäre und schwungvolle Melodien von
Jacques Offenbach und Fréderic Chopin choreographiert wurden. Beide
ergänzen sich vorzüglich: Zum einen in ihrem szenenhaften Aufbau, der von
einer nur skizzenhaft in Erscheinung tretenden Rahmenhandlung
zusammengehalten wird, und zum anderen in ihrer beschwingten,
lebensfrohen Grundstimmung. Béjart und Robbins ließen sich jeweils von
kurzen Musikstücken zu einzelnen Szenen anregen, die sich in Tempo,
Stimmung und Besetzung unterscheiden. Jede Sequenz ist als Choreographie
in sich abgeschlossen, verbindet sich jedoch mit den übrigen Szenen zu
einem Gesamtwerk. Hat Gaîté parisienne mit seiner opulenten Ausstattung,
den erzählerischen Episoden und vielen mitreißenden Melodien eher den
Charakter einer farbenfrohen Revue, entfaltet Dances at a Gathering seine
poetische Heiterkeit mit leiseren Tönen. Entsprechend ist bei Robbins auch
das Bühnenbild auf eine minimale Andeutung des Himmels beschränkt.
Chopinsche Walzer, Mazurkas und Etuden geben bei Dances at a Gathering
den Takt an, für Gaîté parisienne stellte Manuel Rosenthal ein Potpourri aus
Tanzmelodien Jacques Offenbachs zusammen, das in den berühmten Cancans des Finales gipfelt.
Márcia Haydée wird anlässlich der Premiere und in allen Vorstellungen bis zum 15. April noch einmal in die Rolle der Madame inBéjarts Gaîté parisienne schlüpfen.