Was passiert, wenn die Kamera aus ist, das Publikum nicht mehr vom Scheinwerferlicht geblendet wird und der Lack abplatzt? Das zeigte bereits Billy Wilder 1950 in dem Film „Sunset Boulevard“ und widmet sich sentimental, ehrlich und amüsant der Traumfabrik und besonders dem Leben von Norma Desmond. Das gleichnamige Musical von Andrew Lloyd Webber feiert in der Regie von Kai Hüsgen am Freitag, 27. September um 19.30 Uhr seine Premiere im Großen Haus des Theaters Pforzheim.
Die Geschichte vom alternden Stummfilmstar Norma Desmond, die im Zeitalter des Tonfilms keinen Platz mehr hat und von der Sehnsucht nach einem Comeback wahnsinnig wird, ist berauschend, voller Hoffnung und Enttäuschung – eine Geschichte, die bewegt. So glaubt Norma, dass die Welt sie noch liebt, dabei hat die Welt sie schon längst vergessen und weder Max von Mayerling, der krampfhaft versucht, Normas Scheinwelt aufrechtzuerhalten, noch der junge Drehbuchautor Joe Gillis, der ihr zum Comeback verhelfen soll, können das Unvermeidliche vermeiden.
Als der Komponist Andrew Lloyd Webber in den frühen 70er Jahren den Film „Sunset Boulevard“ von Billy Wilder sah, hatte er in diesem Moment eine Melodie im Kopf, die der Titelsong für die erst 1993 realisierte Musicalfassung werden sollte. Der Erfolg war grenzenlos und „Sunset Boulevard“ wurde mit Preisen überschüttet. Mitte der 90er Jahre erlebte es seine deutschsprachige Erstaufführung im eigens für das Stück gebauten Rhein-Main-Theater bei Wiesbaden. Der Regisseur Kai Hüsgen ist dem Pforzheimer Publikum als Darsteller der Doppelrolle im Musical „Jekyll & Hyde“ bekannt; mit seiner Arbeit für „Sunset Boulevard“ gibt er in Pforzheim sein Regiedebüt.
Text von Don Black und Christopher Hampton
Nach dem Film von Billy Wilder
Musikalische Leitung Tobias Leppert
Inszenierung Kai Hüsgen
Bühne und Kostüme Verena Hemmerlein
Dramaturgie Doreen Röder/Isabelle Bischof
Mit Lena Brandt, Christopher Dederichs, Steffen Fichtner/Ingo Wagner, Brian Garner, Klaus Geber, Lothar Helm/Holger Peter Wecht, Lilian Huynen, Ingeborg Kaufmann, Alena Klein, Eva Patricia Klosowski, Julia Klotz, Matthias Kreinz, Hyun-Sun Lee, Yvonne Luithlen, Marina Mejinska, Matthias Otte/Benjamin-Edouard Savoie, Andrea Matthias Pagani, Karel Pajer, Rigobert Störkle/Frank Traub, Chiharu Takahashi, Holger Teßmann, Manuela Wagner, Marco Wiskandt, Angela Wollschläger, Gabriela Zamfirescu und Iwan Zlabek
Badische Philharmonie Pforzheim
Weitere Vorstellungen am Do, 3., Di, 8., Mi, 9., Fr, 18., Sa, 27. Oktober sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit