Der Erfolg von „Tancredi“ bedeutete für den 20-jährigen Rossini den Aufstieg in die erste Riege der Opernkomponisten Europas. Trotzdem verschwand die Oper Mitte des 19. Jahrhunderts von den Bühnen. Auch heute wird sie eher selten aufgeführt.
Zwei Menschen, die sich lieben, geraten in einen tödlichen Strudel aus Machtkämpfen, politischen Intrigen und Eifersucht: Im Schatten eines drohenden Angriffs feindlicher Truppen soll eine Hochzeit zwischen Amenaide und dem einstigen Gegner Orbazzano den Bürgerkrieg beenden helfen.
Amenaide liebt jedoch Tancredi. Nach einer Reihe von Verwicklungen wird über Tancredi die Todesstrafe verhängt und Amenaide als Verräterin verurteilt. Tancredi gelingt es, Amenaide zu retten. Da er jedoch selber nicht von ihrer Unschuld überzeugt ist, zieht er in den Krieg. Tödlich verwundet erfährt er von der Unschuld Amenaides. Sterbend versöhnt er sich mit ihr.
Die Auftrittsarie des Tancredi „I tanti palpiti“ zählt zum Standardrepertoire bedeutender Koloratur-Mezzosopranistinnen. Im 19. Jahrhundert war die Arie eines der populärsten Musikstücke überhaupt. Richard Wagner parodierte die Melodie in seinen „Meistersingern“.
Die musikalische Leitung der Neuproduktion des Theaters Biel Solothurn liegt in den Händen der Dirigentin Cornelia von Kerssenbrock, für die Inszenierung zeichnet Alexander von Pfeil verantwortlich. In den Hauptrollen sind aus dem Ensemble Violetta Radomirska (Tancredi), Rosa Elvira Sierra (Amenaide) und Yongfan Chen-Hauser (Orbazzano) zu hören.
Melodrama eroico in zwei Akten von Gioacchino Rossini
Libretto von Gaetano Rossi nach der Tragödie „Tancrède“ von Voltaire
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Musikalische Leitung Cornelia von Kerssenbrock
Inszenierung Alexander von Pfeil
Bühne und Kostüme Piero Vinciguerra
Chorleitung Valentin Vassilev
Argirio William Lombardi
Tancredi Violetta Radomirska
Orbazzano Yongfan Chen-Hauser
Amenaide Rosa Elvira Sierra
Isaura Rie Horiguchi*
Roggiero Verena Poncet*
Herrenchor des Theaters Biel Solothurn
Sinfonie Orchester Biel
*Studierende der Hochschule der Künste Bern, Schweizer Opernstudio