Europa, Asien, Afrika – aus aller Welt kommen die Compagnien, die bei den TanzWelten 2009 im Staatstheater Braunschweig zeigen, wie virtuos sie die Sprache des modernen Tanzes beherrschen, den sie unnachahmlich mit ihren jeweils eigenen kulturellen Traditionen verbinden. Tänzerinnen und Tänzer aus Island, Finnland, Senegal, Griechenland und China werden zu erleben sein. Ein ausgewähltes Begleitprogramm aus Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Filmen soll den Zuschauen den zeitgenössischen Tanz näher bringen.
Das Programm:
7.3.09 – DEUTSCHLAND
DON QUIJOTE
Choreografie: Eva-Maria Lerchenberg-Thöny
In ihrer aktuellen Tanztheater-Inszenierung widmet sich Chefchoreografin Eva-Maria Lerchenberg-Thöny dem von Miguel Cervantes geschaffenen Romanhelden Don Quijote. Sie erzählt die Geschichte des fahrenden Ritters, der sich tollkühn von einer Gefahr in die andere stürzt, um das, was er für Unrecht hält, todesmutig zu bekämpfen zu Kompositionen von Krzysztof Penderecki, Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi sowie spanischen Gitarrenklängen.
Don Quijote ist der lange, dürre Mann mit dem alten Ross, getrieben von Rittergeschichten, die er sich Nächte lang ins Hirn gesogen hat; ein absurder Fantast, der seine eigene Realität erfindet, dessen Herz für ein Bauernmädchen schlägt, das in seinem ritterlichen Enthusiasmus zu seiner heiß verehrten »Dulcinea von Toboso« gekürt wird. Denn ein Ritter ohne angebetete Dame, ohne Minne, wäre wie ein Berg ohne Gipfel oder ein Himmel ohne Sonne. Begleitet von seinem wohl genährten und ergebenen »Schildknappen« Sancho Pansa, der das Treiben seines Herrn sowohl mit größter Bewunderung als auch Verwunderung geduldig teilt, schreckt Don Quijote vor nichts zurück und stellt sich ritterlich sogar dem Zweikampf mit den »riesenhaften Windmühlen« ... Eckt er auch mit seinem Verhalten bisweilen an und fällt wortwörtlich immer wieder auf die Nase, so sprüht er doch vor Lebenskraft und Überzeugung, wovon auch weniger exzentrische Menschen in seiner Umgebung zehren.
Musikalische Leitung Burkhard Bauche
Konzept, Choreografie und Inszenierung Eva-Maria Lerchenberg-Thöny
Mit dem Tanztheater-Ensemble des Staatstheaters Braunschweig.
Es spielt das Staatsorchester Braunschweig.
Weitere Vorstellung: 22. März um 18:00 Uhr
8.3.09 – ISLAND
SALKA VALKA
Choreografie: Audur Bjarnadottir
Kongenial überträgt Audur Bjarnadottir die nordische Gefühlswelt des Nobelpreisträgers Halldor Laxness in dramatisch choreografierte Bilder, die eine Geschichte aus Liebe und Hass, Hoffnung und Tristesse erzählen.
9.3.09 – SLOWENIEN, CHINA, NORWEGEN, USA, ITALIEN, POLEN/SERBIEN
Die Finalisten des Choreographenwettbewerbs Hannover
Choreografie: Rosana Hribar, Gregor Lustek; Xiaohe Liu, Disha Zhang, Juanjuan Sun, Alan Lucien Oeyen; Armando Braswell; Mirko Guido; Michal Rynia, Zoran Markovic
Nur die Besten schafften es am Ende ins Finale des anspruchsvollen Choreografenwettbewerbs in Hannover, der zeigt, über wie viel Kreativität der Nachwuchs verfügt.
10.03.09 – GRIECHENLAND
STATESERA und SALI AND GARI
Choreografie: Stella Zannou
Die Arbeiten von Stella Zannou sind gesättigt mit Lebens- und Tanzerfahrungen, die sie fulminant in Bewegungsenergie überträgt.
11.03.09 – DEUTSCHLAND
BLUTHOCHZEIT / YERMA
Choreografie: Eva-Maria Lerchenberg-Thöny
Ein Tanzabend, der zwei Werke des spanischen Dichters Federico Garcia Lorca in den Mittelpunkt stellt: "Bluthochzeit" ist eine dramatische Geschichte über Liebe und Leidenschaft. "Yerma" handelt von einer Frau, die in einer Ehe ohne Liebe lebt.
12.03.09 – FINNLAND
GUARDIAN OF THE NIGHT
Choreografie: Alpo Aaltokoski
Alpo Aaltokoski dringt mit seinen choreografischen Ideen tief in die menschliche Befindlichkeit vor. In seiner hier gezeigten Arbeit beschäftigt er sich mit dem Unterbewussten.
13.03.09 – CHINA
HEAVEN AND EARTH
Choreografie: Willy Tsao und Liu Qi
In sechs choreografischen Teilen beschwört "Heaven and Earth" zu traditioneller chinesischer Musik das Leben zwischen Himmel und Erde, zelebriert die großen Kontraste des Lebens und weckt die Erinnerung an vergangenen Zeiten.
14.03.09 – SENEGAL
FAGAALA
Choreografie: Germaine Acogny und Kota Yamazaki
"Fagaala" ist ein getanztes Fanal, ein choreografischer Schrei gegen Kriege und Verbrechen in Afrika, gegen die menschenverachtende Kultur der Gewalt, die ein nicht enden wollendes Leid hervorbringt.
Zusatzprogramm
7.03.09
Eröffnung des Festivals mit der Kritikerrunde zum Thema: Standpunkt – Tanz in der Welt
Workshops
13.03. Finnland mit Jonna Eiskonen
14.03. China mit der Guangdong Modern Dance Company
15.03. Senegal mit Germaine Acogny
Filmprogramm vom 8.3. - 15.3.09
Tanzfilme aus aller Welt