Regie führt die Argentinierin Lola Arias, die auf zahlreichen europäischen Festivals zu Gast ist (wie den Wiener Festwochen) und in ihrer Heimat als eine der aufregendsten Theater-Regisseurinnen gilt. Im Spielzeitheft wurde die Produktion noch unter dem Arbeitstitel „Die Bremer Straßenoper“ angekündigt.
Im November 2012 ist die argentinische Theatermacherin erstmals in Bremen gewesen. Einige Wochen verbrachte sie hier, um mit den Menschen in Berührung zu kommen, mit denen und über die sie in ihrem Projekt erzählen möchte: Obdachlose, Straßenmusiker, Prostituierte. Zuvor hatte sie sich in Gesprächen mit Sozialarbeitern über die Bremer Verhältnisse aufklären lassen, sie hatte einen Bezirksbürgermeister interviewt, Verantwortliche von bezüglichen Einrichtungen wie nitribit e. V. oder der Diakonie, aber auch einen Zuhälter, einen Drogendealer und zwei Polizisten getroffen – um sich ihnen schließlich selbst anzunähern. Am Bahnhof etwa, in Einkaufspassagen und Unterführungen, in Bars, auf der Helenenstraße und in Privatwohnungen.
Nun steht die Gruppe der Akteure: Eine Ex-Prosituierte ist dabei, drei Straßenmusiker und zwei Obdachlose – und nicht zu vergessen der Hund „Kumpel“. Zusätzlich sind mit Matthieu Svetchine und Claudius Franz auch zwei Mitglieder des Schauspielensembles vertreten.
Es ist das erste Mal für die Straßenarbeiter, dass sie ihre eigenen Bühnen verlassen, um eine Theaterbühne zu betreten und von ihren alltäglichen „Aufführungen“ zu berichten. Und so eine etwas andere Sicht von dieser Stadt und auf diese zu ermöglichen.
Lola Arias hat ihre Erfahrungen und Eindrücke während der Entstehung dieser außergewöhnlichen Produktion in einem Blog festgehalten, den Sie unter folgendem Link finden können:
spielwiese.theaterbremen.de/lola-arias-bremer-tagebuch/
Regie: Lola Arias
Ausstattung: Dominic Huber
Musik: Ulises Conti
Video: Mikko Gaestel
Dramaturgie: Benjamin von Blomberg
Mit: Beate Augustin, Ibrahim Chakarov, Mehmet Chakarov, Claudius Franz, Anja Meister, Ronald Meister, Bernhard Richter, Matthieu Svetchine und Boiko Borisov Todorov
Sonntag, 08. September 2013, 18:30 Uhr
Donnerstag, 12. September 2013, 20:00 Uhr
Donnerstag, 19. September 2013, 20:00 Uhr
Sonntag, 22. September 2013, 18:30 Uhr