Für „The Feeling of Home“ erobern sich die zwei weißen alten Männer der Wiener Performance-Szene die Bühne für das zurück, was sie für die beiden schon immer war: ihr Zuhause, das sie mit ihrem Publikum teilen. Oleg Soulimenko stammt aus Russland, Frans Poelstra aus den Niederlanden. Beide leben seit vielen Jahren in Österreich. Dieses neue Zuhause aber mussten sie sich erst schaffen, es war ihnen nicht in die Wiege gelegt. Und mit der biographischen Prägung in den verschiedenen politischen Systemen war die Aneignung der neuen Heimat eine sehr unterschiedliche Herausforderung. Mit einer Mischung aus Tanz, Musik, Soundscape, Poesie und Arbeit bauen der 67-jährige Frans Poelstra und sein sechs Jahre jüngerer Kollege Oleg Soulimenko gemeinsam ihr Bühnenhaus auf und laden Gleichgesinnte ein, um ihre Errungenschaft zu feiern. Am Ende tauchen unbekannte Gäste auf und geben der Housewarming Party eine überraschende Wendung.
Oleg Soulimenko und Frans Poelstra berufen sich nicht auf Philosophen, um „The Feeling of Home“ zu rechtfertigen, und sie haben auch noch nicht das richtige Zitat gefunden, um ihre Leistung zu beschreiben. Sie haben zwar einige interessante Artikel und vielleicht sogar ein Buch gelesen, aber leider alles wieder vergessen. Oleg Soulimenko steht auf obskure LPs aus den 60er und 70er Jahren. Frans Poelstra ist immer noch ziemlich eitel und sehr damit beschäftigt, einen flachen Bauch zu behalten, was in seinem Alter nicht so einfach ist.
Oleg Soulimenko ist ein Künstler, der gerne zu viele verschiedene Dinge tut. Er wuchs in einer großen Stadt auf, in der es nicht erlaubt war, Rock ’n’ Roll zu hören und mit nacktem Oberkörper zu tanzen, aber er tat beides. Er arbeitet in den Bereichen Performancekunst und zeitgenössischer Tanz in Österreich, Europa und den USA. Oleg Soulimenko beklagt den Verlust humanitärer Werte in seinem Heimatland. Er schämt sich zutiefst für die russische Invasion in der Ukraine und verurteilt sie scharf. Er steht fest an der Seite der Menschen in der Ukraine.
Frans Poelstra verbrachte als Kind mehr Zeit damit, in die Grachten von Amsterdam zu starren, als in die Schule zu gehen. Er träumte davon, der nächste Jimi Hendrix zu werden. In Ermanglung des Talents zum Gitarrenspielen beschloss er, in der Kunst zu arbeiten — dem Bereich, in dem man professionell träumen kann. In seinen Arbeiten mischt er Tanz mit Theater, Musik und bildender Kunst auf eine Weise, die die Menschen zum Nachdenken bringt: „Träume ich, ist das wirklich möglich oder zumindest akzeptabel?“ Und wie Soulimenko arbeitet auch Poelstra im Bereich der Performancekunst und des zeitgenössischen Tanzes in Österreich, Europa, aber nicht mehr in den USA.
Konzept, Performance, Musik: Oleg Soulimenko, Frans Poelstra, mit Unterstützung von Oliver Stotz
Eine Koproduktion von Residenz Schauspiel Leipzig mit Verein Vienna Magic
So, 26.02. 20:00
Residenz in der Spinnerei
Di, 28.02. 20:00
Residenz in der Spinnerei
Mi, 01.03. 20:00
Residenz in der Spinnerei
Fr, 03.03. 20:00
Residenz in der Spinnerei
Sa, 04.03. 20:00
Zum letzten Mal!
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