Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Altenburg Gera: „Die Comedian Harmonists“ Theater Altenburg Gera: „Die Comedian Harmonists“ Theater Altenburg Gera: ...

Theater Altenburg Gera: „Die Comedian Harmonists“

Premiere Sonntag, den 6. Februar 2022 um 18 Uhr im Theaterzelt Altenburg

Casting von Pop-Formationen ist keine Erfindung der „RTL-Superstars“. Das gab's auch schon 1927 bei den legendären „Comedian Harmonists“. Dort herrscht hinter den Kulissen nicht immer eitel Sonnenschein. 1997 in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin uraufgeführt, handelt das musikalisch-biografische Bühnenstück „Die Comedian Harmonists“ von der Geschichte des bis heute durch Titel wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Veronika, der Lenz ist da“ oder „Wochenend’ und Sonnenschein“ unvergessenen Sextetts.

 

Und das ereignet sich: Am 29. Dezember 1927 veröffentlichte Harry Frommermann eine Annonce im Berliner Lokalanzeiger: „Tenor, Bass (Berufssänger, nicht über 25), sehr musikalisch, schönklingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht.“ Daraufhin meldete sich, neben 70 anderen arbeitslosen Männern, auch Robert Biberti, der eine ausdrucksstarke Bassstimme besaß. Wenige Tage später brachte er Ari Leschnikoff und Roman Cycowski mit und einer der beiden wiederum den Pianisten Erwin Bootz. Dazu gesellte sich als zweiter Tenor zunächst Walter Nußbaum, der jedoch bald durch Erich Collin ersetzt wurde.

Nach einer intensiven Probenphase begann unter dem Namen Comedian Harmonists der kometenhafte Aufstieg des Sextetts: umjubelte Konzerte im In- und Ausland, vielbeachtete Rundfunkauftritte und lukrative Plattenverträge. Doch die rassistisch motivierte Kulturpolitik der Nationalsozialisten beendete die Erfolgsgeschichte. Ende November 1933 wurde erstmals ein Konzert mit dem Hinweis abgesagt, drei Ensemblemitglieder seien „nichtarischer Abstammung“ – in Gera. 1935 folgte das endgültige Berufsverbot für die drei jüdischen Mitglieder, die kurz darauf ins Ausland fliehen mussten.

Für die Inszenierung zeichnet Alexander Flache, für die musikalische Leitung Yury Ilinov verantwortlich. Die Ausstattung besorgt Petra Linsel-Mahrer. In dem Stück treten Gustavo Mordente Eda vom Thüringer Opernstudio als Ari, Johannes Pietzonka als Erich, Kai Wefer als Harry, Alejandro Lárraga Schleske als Roman, Roman Astakhov als Robert, Yury Ilinov als  Erwin und Martin Andreas Greif als Hans auf.

Weitere Vorstellungen im Theaterzelt Altenburg: Sa. 12. Februar · 19:30 Uhr / So. 13. Februar · 18:00 Uhr / Do. 17. Februar · 14:30 Uhr / So. 20. Februar 2022 · 18:00 Uhr / Sa. 12. März · 19:30 Uhr / So. 13. März · 18:00 Uhr / Sa. 2. Apr 2022 · 19:30 Uhr

Infos und Karten in den Theaterkassen, telefonisch unter 0365 8279105 (Gera) bzw. 03447 585160 (Altenburg) sowie online unter www.theater-altenburg-gera.de

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑