Der Erziehung im Kloster entgeht sie, als sie sich während der Reise dorthin in den Studenten Renato Des Grieux verliebt und mit ihm nach Paris flieht. Doch rasch überdecken die Reize eines komfortablen Lebens im Hause des älteren und gesellschaftlich hoch angesehenen Geronte de Ravoir die Beziehung des jungen Paares. Manon wird Gerontes Geliebte, sehnt sich jedoch bald wieder nach Des Grieux. Als sie Geronte verlässt und den ihr von ihm geschenkten Schmuck mit nimmt, lässt dieser Manon wegen Diebstahls verhaften. Von nun an muss sie mit dem Stigma einer Kriminellen leben und wird nach Amerika ausgewiesen. Doch auch dort gelingt es ihr nicht, an der Seite Des Grieux’, der erzwingen konnte, Manon zu begleiten, ein unbelastetes, glückliches Leben aufzubauen. Manons Sucht nach Glanz zieht auch Des Grieux mit ins Unglück und lässt ihn zum Verbrecher werden. Abermals müssen beide fliehen. In der wilden Einsamkeit der Wüste stirbt die kranke Manon elend in den Armen Des Grieux’, dessen unerschütterliche Liebe der einzige Besitz ist, der ihr bis zum Ende blieb.
Die 1731 erschienene HISTOIRE DU CHEVALIER DES GRIEUX ET DE MANON LESCAUT des Abbé Prévost und die 1884 mit großem Erfolg aufgeführte Oper MANON von Jules Massenet boten einerseits eine reizvolle Grundlage für Puccinis zweites großes Opernunternehmen nach EDGAR. Andererseits quälte ihn der Gedanke an den Vergleich mit den beiden sehr populären Werken und an mögliche Plagiatsvorwürfe. Schlussendlich waren, einschließlich des Librettisten selbst und seines Verlegers Ricordi, acht Personen an der Entstehung der Textdichtung beteiligt. Doch die teilweise zermürbende Arbeit hatte sich gelohnt: Die Uraufführung in Turin wurde ein großer Erfolg und markierte Puccinis lang ersehnten internationalen Durchbruch als Opernkomponist.
Christine Mielitz, bis Dezember 2010 Intendantin des Opernhauses Dortmund, gehört seit langem zu den international bekannten und erfolgreichen Opernregisseuren. Stationen ihrer künstlerischen Laufbahn waren unter anderem Dresden, Berlin, Wien, Hamburg, Zürich und Tokyo sowie die Salzburger Festspiele. Die Musikalische Leitung der Eröffnungspremiere dieser Spielzeit liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Stefan Blunier, der bereits in der letzten Saison mit TURANDOT ein großes Werk Puccinis in Bonn aufführte.
Lyrisches Drama in vier Akten
Text von Luigi Illica, Giuseppe Giacosa, Giulio Ricordi, Giuseppe Adami, Giacomo Puccini u.a.
nach dem Roman von Antoine François Prévost (gen. Abbé Prévost)
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Stefan Blunier
Inszenierung: Christine Mielitz
Bühne: Hartmut Schörghofer
Kostüme: Corinna Crome
Choreinstudierung: Sibylle Wagner
Manon Lescaut: Katrin Kapplusch/Galina Shesterneva
Lescaut, Sergeant: Mark Morouse
Renato Des Grieux: Michael Ende
Geronte de Ravoir: Ramaz Chikviladze
Edmondo: Tansel Akzeybek/Mark Rosenthal
Ein Musiker: Kathrin Leidig
Chor des THEATER BONN
Beethoven Orchester Bonn
Fr. 30.09.11 // 19:30 Uhr // Opernhaus
Fr. 07.10.11 // 19:30 Uhr // Opernhaus
Sa. 15.10.11 // 19:30 Uhr // Opernhaus
Sa. 22.10.11 // 19:30 Uhr // Opernhaus
So. 30.10.11 // 16:00 Uhr // Opernhaus
Sa. 05.11.11 // 19:30 Uhr // Opernhaus
So. 04.12.11 // 18:00 Uhr // Opernhaus
Do. 26.01.12 // 19:30 Uhr // Opernhaus
So. 05.02.12 // 18:00 Uhr // Opernhaus
So. 04.03.12 // 18:00 Uhr // Opernhaus
Sa. 14.04.12 // 19:30 Uhr