In Martin Heckmanns rasanter Fassung des Commedia dell’Arte Klassikers entspinnt sich ein turbulentes Chaos voller Missverständnisse, gebrochener Herzen und allerlei verfänglicher Situationen. Als Zentrum dieses Orkans entpuppt sich der gewitzte Diener Truffaldino, der nicht nur einen notorisch leeren Magen, sondern auch ein großes Improvisationstalent hat. Die Bilanz der Verwicklungen: drei Hochzeiten und ein Todesfall. Ende gut – alles gut?
»Der Diener zweier Herren hieße heute wahrscheinlich Multitasker und die Herren hätten sich vervielfältigt oder wären ins individuelle Bewusstsein gewandert. Was Truffaldino noch in die Überforderung trieb, beherrscht heute jeder Callcenter-Agent.«, so Martin Heckmanns. Ein sehr heutiger Diener also, dieser Truffaldino. Brandaktuell das Spiel um und mit gesellschaftlichen Gegensätzen, das u.a. die Frage aufwirft: »Wie vielen Herren müssen wir dienen?«
Regisseurin Johanna Schall, Tochter von Barbara Brecht-Schall und Ekkehard Schall und Enkelin von Helena Weigel und Bertold Brecht, wurde 1958 in Berlin geboren und begann dort am Deutschen Theater als Elevin ihre Theaterausbildung (Mentor Alexander Lang). 1982 absolvierte sie ihre Schauspielprüfung an der Schauspielschule »Ernst Busch« Berlin. Im Anschluss erhielt sie ihr erstes festes Engagement als Schauspielerin am Kleist Theater Frankfurt/Oder. Von 1984 bis 1997 war Johanna Schall Ensemblemitglied des deutschen Theaters Berlin, wo sie u.a. mit den Regisseuren Alexander Lang, Heiner Müller, Frank Castorf, Katja Paryla, Michael Gruner und Thomas Langhoff zusammenarbeitete und 1992 mit ihrer ersten Regiearbeit »Der Pelikan« von August Strindberg debütierte. Fortan arbeitete sie als Theaterregisseurin u.a. am Schauspielhaus Leipzig, Theater Chemnitz, Deutschen Theater Berlin, Theater Bremen, Theater Augsburg und am Badischen Staatstheater Karlsruhe, sowie als Gastdozentin an verschiedenen Schauspielschulen in Berlin, Potsdam, Graz und Leipzig. Von 2002 bis 2007 war sie Schauspieldirektorin am Volkstheater Rostock, danach unterrichtete sie als Gastprofessorin an der University of Toronto. Inzwischen arbeitet sie wieder als freischaffende Regisseurin und Dozentin. Erstmals inszeniert Johanna Schall mit »Der Diener zweier Herren« am Theater Konstanz.
REGIE JOHANNA SCHALL
BÜHNE Horst Vogelgesang
KOSTÜME Jenny Schall
MUSIKALISCHE LEITUNG Andreas Kohl
DRAMATURGIE Antonia Beermann
DARSTELLER Johanna Link (Smeraldina), Friederike Pöschel (Bearice),Jana Alexia Rödiger (Clarice), Wolfgang Erkwoh (Silvio), Andreas Haase (Pantalone), Julian Härtner (Truffaldino), Sebastian Kreutz (Brighella), André Rohde (Florindo)
Weitere Aufführungen: 26./29.3. jeweils 20 Uhr, 30.3. um 15 Uhr, 31.3. um 20 Uhr, 1.4. um 19.30 Uhr, 2./6.4. jeweils 20 Uhr, 8.4. um 19.30 Uhr, 9.4. um 20 Uhr, 10.4. um 18 Uhr, 12.4. um 19.30 Uhr, 13.4. um 20 Uhr, 14.4. um 19.30 Uhr,