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Theater Münster: "Leben des Orest" - Große Oper von Ernst Křenek

Premiere: Samstag, 1. Oktober 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus

Orest muss lange wandern und viel erleben, bis der Familienfluch ihn entlässt. Opulent und unterhaltsam schildert die 1961 zuletzt in Deutschland gespielte Oper Leben des Orest die antike Geschichte mit ungeahnten neuen Wendungen. 1930 wurde sie mit großem Erfolg uraufgeführt. Ihr Komponist Ernst Křenek wurde 1933 von den National¬sozialisten mit einem Aufführungsverbot belegt, sodass das Werk heute kaum noch bekannt ist.

Copyright: Martina Pipprich


Ernst Křenek gelang mit allen Mitteln der großen Oper des 19. Jahrhunderts, mit Jazz-Idiomen und volkstümlicher Wiener Vorstadtmusik verbunden mit einer avancierten Musiksprache seiner Gegenwart ein eingängiges Stück über die Suche des Orest nach seinem eigenen Weg aus der Tragödienfamilie der antiken Orestie. Mitreißend und unterhaltsam und gleichzeitig völlig neu und unbekannt richtete sich dieser Opernabend schon zu seiner Entstehungszeit an ein breites Publikum und verhandelte unter der Hand auch die Frage nach Zukunft und Gegenwart der Gattung Oper.

Das Libretto schrieb der Komponist selbst, beseelt von der Idee, die allseits bekannten, doch stets auf Ausschnitten der Orestie beruhenden Stücke um die Familie von Orest, in einem Opernabend zu vereinen. Doch er bietet zudem ungewöhnliche Einblicke in den Mythos der Orestie, die in den bekannten Vorlagen nicht Teil des Werks sind. Leben des Orest gilt als eine Synthese von Křeneks bisherigem Opernschaffens.

Die gebürtige Österreicherin Magdalena Fuchsberger, von der Fachzeitschrift OPERNWELT 2019 als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ nominiert, inszeniert die lange nicht mehr gespielte Oper als eine Hymne auf das Theater mit großen Tanzeinlagen, choreografiert von Alexander Novikov, Bühne und Kostümen von Monika Biegler und einer Videoarbeit von Aron Kitzing, für die das Regie-Team schon im Vorfeld an Originalschauplätzen des antiken Mythos gedreht hat.

Zu Beginn der Eröffnungsspielzeit 2022/23 des neuen Leitungsteams um Generalintendantin Dr. Katharina Kost-Tolmein, die thematisch von der Frage „Was erhoffst du dir für die nächste Generation?“ ausgeht, bringt das Theater Münster in den Sparten Tanz, Schauspiel und Musiktheater vier Produktionen rund um das antike Familiendrama der Orestie heraus. Dabei geht es um generationsübergreifende Fragen des Erbes, der Nachfolge, Rache und Schuld. Im Tanz feiern am 17. Septem¬ber Furien, im Schauspiel am 30. September Orestie und im Musiktheater am 1. Oktober Leben des Orest sowie am 18. Dezember Elektra Premiere.

mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Golo Berg
Inszenierung: Magdalena Fuchsberger
Bühne & Kostüme: Monika Biegler
Video: Aron Kietzig
Choreografie: Alexander Novikov
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Ana Edroso Stroebe

Mitwirkende:
Agamemnon, König von Griechenland (Brad Cooper), Klytaemnestra, seine Gemahlin (Wioletta Hebrowska), Elektra (Margarita Vilsone), Iphigenie (Katharina Sahmland), Orest (Johan Hyunbong Choi), Aegisth, Verwandter Agamemnons (Garrie Davislim), Aegisths Diener (Anping Lu), Anastasia, Amme der königlichen Kinder (Helena Köhne), Aristobulos, Oberrichter des Bundesgerichtes zu Athen/Ein Hirte (Gregor Dalal), Thoas, König im Nordland (Ki Hoon Yoo), Thamar (Robyn Allegra Parton), Statisterie, Opernchor des Theater Münster, Extrachor des Theaters Münster, Sinfonieorchester Münster

Weitere Vorstellungstermine:
Mo. 03.10.2022, 19.00 / Sa. 8.10.2022, 19.30 / So. 16.10.2022, 19.00 / Mi. 19.10.2022, 19.30 / Fr. 18.11.2022, 19.30 / Sa. 20.05.2023, 19.30 / Di. 23.05.2023, 19.30 / Do. 15.06.2023, 19.30     

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